![So sieht Frost auf dem Mars aus: Die Sanddünen sind mit einer Mischung aus Trockeneis und Wassereis bedeckt. Aufgenommen wurde das Bild von der HiRise-Kamera am Mars- Orbiter Reconnaissance der Nasa. (Bild: Nasa/JPL-Caltech/University of Arizona) Bei Minus 123 Grad: So sieht der Winter auf dem Mars aus](https://images.t3n.de/news/wp-content/uploads/2023/01/Nasa-Mars-Winter.jpeg?class=hero)
So sieht Frost auf dem Mars aus: Die Sanddünen sind mit einer Mischung aus Trockeneis und Wassereis bedeckt. Aufgenommen wurde das Bild von der HiRise-Kamera am Mars- Orbiter Reconnaissance der Nasa. (Bild: Nasa/JPL-Caltech/University of Arizona)
Die kalte Jahreszeit herrscht aktuell nicht nur auf der Nordhalbkugel der Erde – sondern auch auf dem Mars. Der Planet hat einen deutlich längeren Winter: Was bei uns innerhalb eines Jahres passiert, dauert auf dem Mars zwei Jahre.
Winterwetter auf dem Mars: Minus 123 Grad Celsius
Dazu ist es deutlich kälter: bis zu Minus 123 Grad Celsius. Das ist deutlich eisiger als auf der Erde, die kälteste Temperatur liegt hier bei Minus 93 Grad Celsius. Gemessen wurde das in der Ost-Antarktis von einem Nasa-Satelliten. Menschen können an diesem Ort nicht leben.
Wie auf der Erde schneit es auch auf dem Mars – allerdings gibt es dabei große Unterschiede, die Wissenschaftler:innen der Nasa entdeckt haben. Auf dem Mars gibt es neben Trockeneis, das aus Kohlenstoffdioxid besteht, auch Wassereis. Da es auf dem Planeten so kalt und die Luft dünn ist, wird der Schnee teilweise zu Gas, bevor er auf dem Boden landet. Deshalb landet nur Trockeneis-Schnee wirklich auf der Oberfläche.
Schnee? Nur nachts, unter den Wolken und an Polen
Außerdem gibt es nur bei Nacht, unter der Wolkendecke und an den Polen Schnee. Unter diesen Bedingungen ist es auf dem Planeten am kältesten.
„Es fällt so viel, dass man mit Schneeschuhen darüberlaufen könnte“, so Sylvain Piqueux, ein Marsforscher am Jet Propulsion Laboratory der Nasa in Südkalifornien. „Wenn man allerdings Skifahren wollte, müsste man in einen Krater oder an einen Abhang gehen, wo sich der Schnee auf einer schrägen Oberfläche ansammeln könnte“, so Piqueux weiter.
Weitere faszinierende Bilder vom Mars findet ihr in unserer Gallerie:
Ein Problem für die Forscher:innen sind die extremen Wetterbedingungen: Satellitenkameras kommen nicht durch die dichten Wolken hindurch, unter denen der Schnee fällt. Dazu ist es an den Stellen zu kalt, um Technik direkt auf den Mars zu bringen.
Schnee-Bilder gibt es daher nicht – nur mit dem Mars-Orbiter Reconnaissance der Nasa – der hatte erste Ende Dezember 2022 spannende Bilder geliefert – und seinem Mars-Climate-Sounder-Instrument konnte quasi unter die Wolken geschaut werden. Es erkennt Licht in Wellenlängen, so konnte der besondere Schnee entdeckt werden.
Würfelförmige Schneeflocken
Der Mars-Schnee hat zudem ein außergewöhnliches Aussehen: Er ist würfelförmig. Das liegt an der Anordnung der Atome, da der Mars-Schnee aus Trockeneis besteht und sich Kohlendioxid als Viergruppe bindet. Zum Vergleich: Unser Schnee auf der Erde besteht aus Wassermolekülen. In ihrer Eigenschaft binden sie sich sechseckig.
Wenn der Winter vorüber ist, taut es auch auf dem Mars. Statt einer Schneeschmelze löst sich auf dem Planeten das Ganze quasi in Luft auf. Das Trockeneis wird gasförmig – im Übergang zwischen den Aggregatzuständen entstehen dann besondere Formen. Die Wissenschaftler:innen haben dabei zum Beispiel Spinne oder Spiegeleier erkannt.
Außerdem brechen in der Tau-Phase Geysire aus: Auf das Eis fällt Sonnenlicht, wodurch das Gas unter dem Gefrorenen erhitzt wird. So kommt es zum Ausbruch, bei dem Staubfächer entstehen. Die untersuchen Forscher:innen, um mehr über die Winde auf dem Mars zu erfahren.