X will eure biometrischen Daten und euren Lebenslauf erfassen

X will biometrische Daten und den Lebenslauf seiner Nutzer:innen erfassen. Wie zuerst Bloomberg berichtet hat, hat die Plattform formally known as Twitter ihre Datenschutzbestimmungen geändert. Die neue Privacy Policy soll am 29. September 2023 in Kraft treten.
„Auf der Grundlage Ihrer Zustimmung können wir Ihre biometrischen Daten für Sicherheits- und Identifizierungszwecke erfassen und verwenden“, heißt es in den Sicherheitsbestimmungen.
Nähere Ausführungen zu der Art der biometrischen Daten gibt es nicht. Üblicherweise handelt es dabei aber um die Erfassung von Fingerabdrücken, Iris-Scans oder Gesichtserkennung. Auch was X mit den biometrischen Daten anfangen will, sagt Elon Musks Unternehmen nicht. Spekulationen zufolge will X mittelfristig eine Identifizierung ohne Passwort einführen. Hier könnten Fingerabdrücke oder Gesichtserkennung zum Einsatz kommen, die nicht nur bequemer sind, sondern auch sicherer gegenüber Phishing als Passwörter.
Was die Erfassung biometrischer Daten betrifft, bewegen sich soziale Netzwerke derzeit auf dünnem Eis. Instagram sah sich 2020 einer Klage ausgesetzt. Eine Nutzer:in aus Illinois hatte der Plattform vorgeworfen, biometrische Daten von über 100 Millionen User:innen gespeichert zu haben – ohne um Einverständnis gefragt zu haben. Dies ist in dem US-Bundesstaat verboten.
Ebenfalls 2020 zahlte Facebook im Rahmen einer außergerichtlichen Einigung 650 Millionen Dollar. Die Instagram-Mutter soll über die Funktion der automatischen Gesichtserkennung biometrische Daten abgegriffen haben. Elon Musk geht mit der neuen Zustimmungsabfrage also auf Nummer sicher.
Neben biometrischen Daten will X auch Infos zur beruflichen Vita seiner User:innen erfassen. „Ihr beruflicher Werdegang, Ihr Bildungsgang, Ihre Beschäftigungspräferenzen, Ihre Qualifikationen und Fertigkeiten, Ihre Aktivitäten bei der Arbeitssuche und Ihr Engagement“ würde das Unternehmen laut Datenschutz-Update gerne abschöpfen.
Der Hintergrund für die Erfassung beruflicher Informationen dürfte das neue Projekt X Hiring sein. Elon Musk will erklärtermaßen eine „coole“ Alternative zum „peinlichen“ beruflichen Netzwerk LinkedIn an den Start bringen, wie er kürzlich in einem Tweet erklärte.
People send me LinkedIn links sometimes, but the cringe level is so high that I just can’t bring myself to use it, so I ask for the resume or bio to be emailed.
We will make sure that the X competitor to LinkedIn is cool.
— Elon Musk (@elonmusk) August 27, 2023
X Hiring befindet sich gerade in der Beta-Phase. Das Projekt soll auf X unkompliziert Unternehmen mit geeigneten Kandidaten zusammenbringen. Firmen, die sich für 1000 Dollar im Monat verifizieren, sollen im Monat kostenlos fünf Jobanzeigen auf ihren Profilen platzieren können.
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