„Loot für die Welt“: Das deutsche Charity-Stream-Projekt knackt 1 Million Euro

Beim Spendenmarathon „Loot für die Welt 6“ (LFDW6), der 24 Stunden lang auf drei Streaming-Kanälen aus dem neuen Youtube-Space in Berlin gesendet wurde, zockten viele deutsche Internetgrößen für und mit dem Publikum. Es gab Mehrspieler-Sessions, Live-Musik, VR-Spiele und jede Menge Austausch mit der Community, die zuschaute und per Geldspende und Merch-Kauf spenden konnte. Und das tat sie auch: Insgesamt kamen dieses Jahr im Laufe des Events (der Merch-Verkauf läuft noch bis 16.11. weiter) laut der offiziellen Pressemitteilung 256.625,06 Euro zusammen.
Bereits vor Eventstart kündigte das LFDW-Team an, man wolle dieses Jahr auf jeden Fall die Million knacken. Das Ziel war von Erfolg gekrönt – am Ende des 24-Stunden-Streams hatte LFDW, zusammen mit den letzten fünf Events, 1.008.125,06 Euro gesammelt.
Das Phänomen Charity-Stream
Charity-Streams sind längst im Internetalltag angekommen. In Übersee sorgen Internetpromis wie Markiplier und Co. regelmäßig dafür, dass teils Millionen von US-Dollar für den guten Zweck zusammenkommen. Dafür starten sie Livestreams auf Plattformen wie Twitch und Youtube und animieren ihre Fans und Zuschauer zum Spenden.
Auch in Deutschland gibt es solche Benefiz-Streams – einer der größten ist „Loot für die Welt“ (Loot ist Gaming-Sprech für „Beute“), der am 8.11. um 20 Uhr (ab 18 Uhr gab’s eine Pre-Show) im sechsten Jahr in Folge startete. 24 Stunden lang gab es dann auf drei Streams verteilt jede Menge Spiel, Spaß und Events. Über die Jahre waren bereits rund 750.000 Euro zusammengekommen, die dann an wohltätige Zwecke gingen.

Im Kernteam von Loot für die Welt sind auch dieses Jahr wieder LeFloid, RobBubble und die SpaceFrogs. (Bild: Loot für die Welt; Screenshot: t3n.de)
Wer und warum überhaupt?
Hauptveranstalter sind das Doktor-Froid-Team um den Youtuber LeFloid (alias Florian Mundt), die Space Frogs (Fabian „Rick“ Rieck und Steven „Steve“ Schuto) sowie Frodoapparat (Max Krüger) und RobBubble (Robin Blase). Die Streams liefen auch dieses Jahr wieder auf ihren Youtube- und Twitch-Kanälen, die wir weiter unten für euch verlinkt haben. Besonders im Communitystream waren aber auch noch viele Gäste mit dabei, die Talk-Runden veranstalteten und mit dem Publikum chatteten.
Alle Spenden, die für LFDW6 zusammenkommen, gehen dieses Jahr an das Berliner Frauenhaus Evas Haltestelle, den Tierschutzverein Tierheim Berlin und den Green Forest Fund, der in Deutschland Aufforstung betreibt.

Mit im Programm waren neben „normalem“ Gaming auch VR-Events – immer gut zum Zuschauen. (Bild: Christoph-Lucas Hütter/Youtube)
Wie und wo?
Unterstützung bekommen die Gamer auch jedes Jahr aus den Reihen der Wirtschaft: Dieses Jahr hatten sie den Elektronik-Macher LG, den frisch eröffneten Youtube Space in Berlin, die R+V-Versicherung, den Film- und Video-Equipment-Vertrieb 25p, den Gaming- und Merch-Shop Yvolve sowie die deutsche Spendenplattform Betterplace.org im Rücken.
Letztere stellt übrigens die Hauptplattform für Spenden an Loot für die Welt – und zwar hier! Bei Yvolve gibt es hingegen exklusiven LFDW6-Merch: Shirts, Mützen, Tassen und Kalender. Sämtliche Einnahmen aus dem Store gehen ebenfalls an die von LFDW6 unterstützten Einrichtungen. Der Merch-Verkauf auf der Yvolve-Seite läuft sogar noch und geht bis kommenden Samstag, 16.11.!
Ein Blick ins Programm
Im Streaming-Programm sollte für fast alle Spiele-Interessierten etwas dabei sein. Auf dem jeweiligen Hauptstream auf Youtube und Twitch standen nach einem Pre-Show-Event um 18 Uhr viele Virtual-Reality-Sessions und vor allem auch Gesellschaftsspiele sowie eine Pen-and-Paper-Runde an. So wurde beispielsweise am Freitag ab 22.30 Uhr versucht, beim Kartenspiel „Werwolf“ den lykantropischen Verräter in den eigenen Reihen zu finden, während Samstag bei „Gorn“ in VR Gladiatoren verprügelt und bei „Keep Talking and Nobody Explodes“ gemeinschaftlich virtuelle Bomben entschärft wurden.

Volles Programm: Auf dem Haupt- und Gamingstream waren jede Menge Spiele-Events geplant. Auf dem Communitystream gab es statt festem Programm buntes Durcheinander mit Talk-Runden und Spontanität. (Bild: Christoph-Lucas Hütter/Youtube)
Um 20 Uhr startete auch der Gamingstream bei Youtube und Twitch. Hier blieb man strikt bei klassischen Videospielen. So gab’s samstagfrüh um 7 Uhr erstmal geschmeidige fünf Stunden lang „Minecraft“, nachmittags dann diverse Speed-Runs (bei denen Videospiele möglichst schnell von Anfang bis Ende gespielt werden) und zum Abschluss Multiplayer-Matches bei „League of Legends“ – einem der beliebtesten E-Sports-Spiele.
Nebenbei lief auf dem dritten Youtube– und Twitch-Kanal ab 20 Uhr ein Communitystream, bei dem Zuschauer mit dem Team von LFDW6 chatten und live bei Talk-Runden dabei sein konnten. Dabei mischten auch jede Menge ebenfalls aus der deutschen Gaming- und Youtube-Landschaft bekannte Gäste mit.
Ein weiterer deutscher Charity-Stream nennt sich „Friendly Fire“ und startet dieses Jahr im Dezember. Dort zocken dann unter anderem Team Pietsmiet und Pandorya für den guten Zweck.
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Im Titel ist aktuell noch ein Schreibfehler (Loof statt Loot für die Welt)