
Börsengang fest im Blick: Sebastian Siemiatkowski, CEO von Klarna (Foto: Klarna)
Die Investoren von Klarna haben für die Absetzung von Mikael Walther gestimmt. Während eines Treffens am Donnerstag votierten 87 Prozent für die Absetzung von Walther, wie das Unternehmen selbst bekannt gab. Zuvor soll dieser Entscheidungen der Unternehmensführung infrage gestellt haben, darunter auch einen Bonusplan, der Klarnas Vorstandsvorsitzenden Sebastian Siemiatkowski in den kommenden Jahren bis zu 35 Milliarden US-Dollar einbringen könnte, wie Bloomberg berichtet.
Walther gehörte dem Gremium seit 2016 an und vertrat dort die Interessen des Klarna-Mitbegründers Victor Jacobsson. Zwischen den beiden Mitbegründern soll es unter anderem Uneinigkeit über das Ausmaß von Siemiatkowskis Einfluss auf das Unternehmen nach dem geplanten Börsengang geben.
Klarna ließ Walthers Verhalten untersuchen
Klarna-Vorsitzende Mike Moritz hatte zuvor in einem Brief an die Investoren das Verhalten von Walther kritisiert, das Klarna sogar von der Anwaltskanzlei Freshfields Bruckhaus Deringer untersuchen ließ.
In deren Bericht heißt es laut einem Bericht des Wall Street Journals, Walther habe „unnötige Hindernisse“ geschaffen, als Klarna in einem wettbewerbsintensiven Markt schnell handeln musste. Außerdem soll er Klarna daran gehindert haben, seine Aktivitäten nach Großbritannien zu verlagern, um das Unternehmen an die Börse zu bringen. Gegenstand der Untersuchung ist auch ein Brief, den Walther an die Investoren geschrieben hatte, um den Bonus für Sebastian Siemiatkowski in Frage zu stellen.
Der Vorstand habe das Vertrauen in Walther verloren, nachdem dieser gedroht habe, gegen bestimmte Punkte ein Veto einzulegen oder wichtige Entscheidungen zu verzögern, darunter die Gründung einer neuen Holdinggesellschaft mit Sitz in Großbritannien, so Moritz in dem Brief an die Investoren.
Walther selbst sagte in einer Erklärung, nachdem eine Mehrheit der Anwesenden beschlossen habe, dass er aus dem Verwaltungsrat ausscheiden müsse, werde es “eine unabhängige Stimme weniger im Verwaltungsrat geben”.
Börsengang fest im Blick
Schon Anfang des Jahres war es zu Verstimmungen im Aufsichtsrat gekommen. Die Konsequenz: Matthew Miller wurde als Vertreter von Sequoia Capital ersetzt, nachdem er erfolglos die Absetzung von Moritz und Veränderungen in der Unternehmensführung gefordert hatte. Moritz gilt als langjähriger Unterstützer von Siemiatkowski.
Trotz dieser Verstimmungen treibt Klarna die Vorbereitungen auf einen möglichen Börsengang voran, der für das nächste Jahr geplant ist. Wie Bloomberg berichtet, wird das schwedische Fintech dabei eine Bewertung von 20 Milliarden Dollar anstreben.
Erst vor kurzem hat Klarna BNPL-Kreditrisiken in Großbritannien an den Hedgefonds Elliott ausgelagert. Der Deal verschafft dem Fintech in den kommenden Jahren 30 Milliarden Pfund frisches Kapital, um das weltweite Wachstum weiter zu beschleunigen.
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