Anderthalb Jahre Remote- oder Hybrid-Arbeitssituationen haben uns zu mehr oder weniger freiwilligen Expert:innen gemacht, was Videocalls über Zoom, Google Meet, Jitsi oder Microsoft Teams angeht. Den Laptop erhöht positionieren, um die Froschperspektive zu vermeiden, eine ordentliche Beleuchtung mit weichem Licht von vorn – wer dann noch inhaltlich vorbereitet ist, braucht sich nicht zu verstecken. Aber was, wenn man nicht mit den Leuten vom Vertrieb oder Kund:innen sprechen will, sondern mit dem Haustier?
Profitieren Hunde von Videocalls mit ihren Menschen?
Was alles beim Videocall mit Hunden zu beachten ist, hat Wired zusammengestellt. Turns out: Was für Menschen gilt, kann Hunde eher verwirren. Aber der Reihe nach.
Ob Hunde wirklich davon profitieren, wenn sie mit ihren Menschen facetimen oder einen Videocall abhalten, ist schwer zu sagen. Wissenschaftliche Studien gibt es dazu keine, lediglich anekdotische Evidenzen von Hundebesitzer:innen, die von ihren individuellen Erfahrungen berichten. Die legen aber tatsächlich nahe, dass sowohl Hund als auch Mensch davon profitieren, virtuellen Kontakt zu halten. Dabei zeigt sich aber, dass die Hunde wohl vor allem auf die Stimme ihres Menschen reagieren.
Das musst du beim Videocall mit deinem Hund beachten
Tatsächlich sehen Hunde anders als Menschen – nämlich ungefähr 25 Prozent schneller. Das bedeutet, dass sie Bildschirme vor allem als flackernde und damit unangenehme Flächen wahrnehmen. Außerdem ist es laut Expert:innen unwahrscheinlich, dass Hunde ihre Menschen auf den verhältnismäßig kleinen Screens identifizieren können.
Deshalb sollten Hundebesitzer:innen, die mit ihrem vierbeinigen Freund facetimen wollen, statt eines Livevideos eher ein Porträtfoto von sich ausspielen und ansonsten darauf achten, dass die Tonqualität so gut – und authentisch – wie möglich ist. Auch dann ist es jedoch nicht ratsam, dem Hund lange Monologe zu halten. Stattdessen empfehlen die Expert:innen, statt Sätzen einzelne Wörter zu verwenden und besonders auf die Tonalität zu achten. Hunde verstehen vielleicht nicht, was „Ball“ bedeutet, aber sie erkennen sehr wohl, ob die sprechende Person glücklich, traurig oder ängstlich ist.
Auch wenn das Vermissen auf beiden Seiten groß sein mag, sollten Menschen darauf achten, dass der Call nicht länger als zwei Minuten dauert. Das liegt daran, dass Hunde in der realen Welt immerzu auf der Suche nach Informationen sind – über das Sehen, Riechen, Hören. Und diese Sinneseindrücke müssen zueinander passen. Hört ein Hund die Stimme des Menschen über lange Zeit, kann ihn aber weder sehen noch riechen, dann stimmt in seiner Welt etwas nicht.
Weitere Tipps für den Videocall mit dem Hund
Daneben gibt es noch weitere Tipps, wie Hunde von einem Videocall profitieren können:
- Es ist nicht egal, wer aufseiten des Hundes den Call „leitet“. Die Person sollte das Tier kennen und merken, wenn es gestresst reagiert.
- Grundsätzlich sollte der Hund den Videocall mit positiven Reizen verknüpfen – das können besondere Snacks sein, ein T-Shirt, das nach dem Menschen riecht oder bestimmte Aktivitäten wie eine Runde im Park.
- Selbstverständlich gibt es für Techies auch spezielle Haustier-Gadgets, die es erlauben, über die Distanz zu kommunizieren oder sogar Snacks auszugeben. Da geht vieles, aber laut Expert:innen ist es wichtig, dabei immer den Hund und seine Bedürfnisse im Fokus zu behalten. Nicht alles, was uns Menschen gefällt, nützt auch dem Tier.