
Zuversicht, Wertschätzung, Vereinbarkeit und das Verhältnis zum Vorgesetzten: Nicht alle Deutschen bewerten ihr persönliches Arbeitsleben gleich gut. Im Rahmen der Job-Happiness-Studie 2022, die Forsa im Auftrag des Karrierenetzwerks Xing unter 3.042 Beschäftigten durchgeführt hat, bekommen Interessierte einen Einblick, wo es läuft und wo es hakt.
Die fachliche Meinung hat nicht überall Gewicht
Zusammenfassend lässt sich sagen: Die meisten Arbeitnehmenden finden die Unternehmenskultur bei ihrem Arbeitgebenden gut und haben auch keine allzu großen Zukunftssorgen hinsichtlich der Krise, jedoch sind viele der Befragten mit der Wertschätzung ihrer eigenen Leistung durch Vorgesetzte unzufrieden. Die Ergebnisse weisen jedoch regionale Unterschiede auf.
Mit 82 Prozent der befragten Beschäftigten haben die Menschen in den südlichen Bundesländern (Bayern und Baden-Württemberg) das Verhältnis zum eigenen Vorgesetzten als gut bewertet. Mit 79 Prozent stimmen die Menschen aus den westlichen Bundesländern (Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland) dem etwas weniger zu.
Im Süden bestätigen 68 Prozent der Menschen, dass ihre fachliche Meinung geschätzt wird, während nur 60 Prozent der Befragten im Westen zustimmen. Sowohl im Osten (Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen) als auch im Norden (Niedersachsen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Bremen) stimmen die Menschen in etwa oder gleich ab.
Die Zahlen im Einzelnen:
Westen | Osten | Norden | Süden | |
Ich habe keine Sorgen um meine berufliche Zukunft | 69% | 69% | 71% | 67% |
Ich werde für meine Arbeit wertgeschätzt | 56% | 58% | 57% | 62% |
Ich fühle mich im Team fair behandelt | 64% | 66% | 70% | 71% |
Meine fachliche Meinung hat Gewicht | 60% | 64% | 65% | 68% |
Ich habe ein gutes Verhältnis zum Vorgesetzten | 76% | 79% | 79% | 82% |
Mein Berufs- und Privatleben sind gut vereinbar | 74% | 75% | 72% | 79% |
Das Gehalt bleibt wichtig, Kultur jedoch auch
Petra von Strombeck, CEO der New Work SE, der Muttergesellschaft des Job-Netzwerks Xing, ordnet die Ergebnisse wie folgt ein: „Weiche Faktoren werden zu harten Fakten.“ Obwohl die Karrieremöglichkeiten und das Gehalt weiterhin wichtig seien, sollten Unternehmen den Wert einer guten Kultur nicht ignorieren.
„Menschen, die emotional kaum engagiert sind und das Gefühl haben, in einer Sackgasse zu stecken, sind auch schneller bereit, den Job zu wechseln“, so von Strombeck weiter. „Das ist für die Unternehmen gerade in Zeiten des Fachkräftemangels fatal.“ Man müsse auch in die Zufriedenheit investieren.
Wie wichtig diese Faktoren sind, haben auch die Markforscher Appinio in einer Studie zur Zufriedenheit der Menschen 2021 ermittelt. Demnach sei 47,4 Prozent die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben wichtig, 43,3 Prozent fordern ein attraktives Gehalt und 41,8 Prozent achten auf entgegengebrachtes Vertrauen.