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Zugang zu Online-Pornos: Bald könnte KI darüber entscheiden

Um sicherzustellen, dass nur Erwachsene auf pornographische Onlineinhalte zugreifen, könnte Großbritannien in Zukunft auf Gesichtsscans mit KI-Unterstützung setzen. Aber was, wenn der Scan nicht eindeutig ist?

2 Min.
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Per Gesichtsscan soll eine KI künftig das Alter von Menschen schätzen, die eine Pornoplattform besuchen. (Bild: ImageFlow/Shutterstock)

Seit September 2023 ist klar: Wer in Großbritannien online nach pornographischen Inhalten sucht, muss künftig vorm Besuch einer Website oder App eine Altersprüfung durchlaufen.

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Konkretere Vorschläge, wie diese Kontrollen aussehen könnten, liefert jetzt die britische Medienaufsichtsbehörde. Neben klassischen Verfahren wie dem Ausweischeck soll auch eine Verifizierung per KI-Gesichtsanalyse möglich sein.

Alterskontrolle auf Porno-Seiten: Großbritannien könnte auf KI setzen

Vorgeschrieben ist die Altersprüfung durch den im September 2023 verabschiedeten Online Safety Act. Der soll mit scharfen Regelungen für Onlineplattformen dafür sorgen, dass vor allem Kinder und Jugendliche besser vor schädlichen Inhalten geschützt werden. Dazu gehören beispielsweise Postings, die Kindesmissbrauch darstellen, zur Selbstverletzung anleiten oder Drogen- und Waffenhandel thematisieren. Und: pornografische Inhalte.

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Um sicherzustellen, dass Minderjährige keinen Zugang zu pornografischen Inhalten haben, müssen die Betreiber entsprechender Websites und Apps eine verpflichtende Altersprüfung einführen. Kontrolliert werden sie vom Office of Communications, kurz Ofcom. Das muss allerdings erst einmal festlegen, wie eine Altersprüfung auszusehen hat.

Neben altbekannten Methoden wie der Verifizierung per Ausweis und Kameraaufnahme oder einer Bankprüfung findet sich in den ersten Vorschlägen des Ofcom auch eine KI-gestützte Kontrollvariante. Bei der sogenannten „Gesichtseinschätzung“ würde das Gesicht der zu kontrollierenden Person gescannt und auf bestimmte Merkmale untersucht, „um deren Alter zu schätzen“. Schätzt die KI-Anwendung die gescannte Person älter als 25 Jahre, könnte die Überprüfung erfolgreich abgeschlossen werden; ist sich das System nicht sicher, würde eine zweite Verifizierung über eines der herkömmlichen Verfahren fällig.

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Strikte Altersbeschränkung: Verantwortung liegt bei den Anbietern

Beschlossene Sache ist das Ganze allerdings noch lange nicht, die Vorschläge sind laut Ofcom nur vorläufig und werden gemeinsam mit den Betreibern von Seiten und Apps, auf denen potenziell pornografische Inhalte auftauchen könnten, weiter ausgearbeitet. Endgültige Leitlinien sollen Anfang 2025 veröffentlicht werden – bis dahin dürften sich die bisher verfügbaren Gesichtsanalyseverfahren auch noch einmal deutlich weiterentwickeln.

Neben Ausweiskontrolle, Bankprüfung und Gesichtsscan kann sich das Ofcom auch Mobilfunkverträge, Kreditkarten und digitale Wallets als Altersnachweise vorstellen. Zu lasch seien laut der Behörde hingegen einfache Hinweise und Warnungen, One-Klick-Altersbestätigungen und Prüfverfahren, die mit Zahlungsmitteln arbeiten, die auch von Minderjährigen genutzt werden können.

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Anbietern, die kein geeignetes Verifikationsverfahren einführen, drohen Haftstrafen und Bußgelder in Höhe von bis zu 18 Millionen britische Pfund (rund 21 Millionen Euro) oder zehn Prozent ihres weltweiten Jahresumsatzes.

Britischer Online Safety Act: Kritiker befürchten Zensur und Eingriff in die Privatsphäre

Fast sechs Jahre hatten die Verhandlungen am Online Safety Act gedauert, das finale Gesetze umfasst rund 300 Seiten. Während das britische Parlament bei seiner Entscheidung für den Safety Act vor allem auf den Jugendschutz pocht, gibt es von vielen anderen Seiten Kritik am Beschluss.

James Baker von der Open Rights Group spricht von einem „überzogenen gesetzlichen Chaos“, Vertreter:innen der Online-Enzyklopädie Wikipedia befürchten, dass zahlreiche Einträge als schädlich eingestuft werden könnten und damit von der Plattform verschwinden müssten.

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Am lautesten ist die Kritik bezüglich einer im Gesetz enthaltenen Möglichkeit zur Chatkontrolle. Die würde Sicherheitsbehörden den Zugriff auf verschlüsselte Onlineunterhaltungen gewähren und damit einen massiven Eingriff in die Privatsphäre darstellen. Bisher ist dieser Teil des Online Safety Acts allerdings auf Eis gelegt.

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