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Deutschlands größte Provider müssen Pornoportal xHamster sperren

Die Sperrung ist offiziell beschlossen: Das Pornoportal X-Hamster soll nicht mehr zugänglich sein. (Foto: picture alliance/dpa | Annette Riedl)
Die fünf größten deutschen Provider sind aufgefordert, das Pornoportal xHamster zu sperren. Das hat die Kommission für Jugendmedienschutz, kurz KJM, beschlossen. Zu den Providern, also den Internetanbietern, zählen beispielsweise die Telekom und Vodafone. Der Grund für die geforderte Sperrung: xHamster hat die geltenden Jugendschutzregeln in Deutschland nicht beachtet.
Das Pornoportal hat auf seiner Seite keine ausreichende Altersprüfung durchgeführt. Dazu sind Pornoseiten in Deutschland allerdings verpflichtet. So soll verhindert werden, dass Minderjährige pornographische Inhalte konsumieren. „Pornos sind kein Kinderprogramm“, sagt der KJM-Vorsitzende Marc Jan Eumann in der Pressemitteilung zur Sperrung. Die Pornografie stelle „eine erhebliche Gefahr für ihre seelische und sexuelle Entwicklung dar“, so Eumann.
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Schon seit zwei Jahren geht daher die KJM gegen Pornoportale vor, die gegen den Jugendschutz verstoßen. Im xHamster-Fall wurde zuerst der Pornoportal-Betreiber Hammy Media aufgefordert, den Jugendschutz umzusetzen. Die geforderten Anpassungen wurden jedoch offensichtlich nicht umgesetzt.
Auch die Provider wurden schon damals zu einer Sperrung aufgefordert – allerdings freiwillig. Eine Sperrung der Seite prüften die Telekom und Vodafone daraufhin Ende 2021. Zu einer Sperrung kam es daraufhin bekanntermaßen nicht – die Provider lehnten sie ab. xHamster signalisierte damals zwar auch Gesprächsbereitschaft. Allerdings passte das Pornoportal seinen Jugendschutz offensichtlich nicht an: Die Folge ist die offizielle KJM-Aufforderung zur Sperrung.
Möglicherweise bleibt es nicht nur bei xHamster. Auch andere Seiten könnten in Zukunft von Sperrungen betroffen sein. Pornhub und Youporn stellen ebenfalls im Netz freizugänglich Pornographie zur Verfügung – nur ein Button mit „Ich bin 18 Jahre oder älter“ muss geklickt werden, um sich Sexfilme anzuschauen. Auch ihnen droht die Sperre. Bereits 2021 haben sie und das Pornoportal Mydirtyhobby gegen eine drohende Sperre geklagt – und sind damit gescheitert.
Auch für diese Pornoportale könnte in Zukunft eine Sperrung kommen. Allerdings ist auch eine Sperrung nicht unbedingt das Ende für die Seiten. Zum einen können die Provider ebenfalls gegen sie klagen, manche sollen das laut Spiegel im Vorfeld angekündigt haben. Zum anderen, darauf weist die Frankfurter Allgemeine Zeitung hin, können die betroffenen Pornoportale auch einfach ihre Internetadresse ändern – dann würde der Sperr-Prozess von vorne losgehen.
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