Android: So hat sich das Smartphone-OS entwickelt
Andy Rubin, Gründer von Android Inc., hat im Herbst 2003 sicherlich nicht vorhersehen können, dass sein mobiles Betriebssystem im Herbst 2019 den Weltmarkt dominieren würde. Seinerzeit hatte er es eigentlich für den Einsatz auf Digitalkameras vorgesehen und dafür etliche bereits vorhandene Open-Source-Komponenten neu gebündelt. Mit eher mäßigem Erfolg werkelte die Android Inc. im kalifornischen Palo Alto vor sich hin.
2007: Das iPhone bringt Leben in die OS-Entwicklung
Auch die Übernahme durch Google im Sommer 2005 brachte noch keinen rechten Schwung in die Angelegenheit. Das änderte sich allerdings rasch, als Google im November 2007 bekannt gab, mit 33 weiteren Teilnehmern die Open-Handset-Alliance gegründet zu haben, um ein kostenloses Mobil-Betriebssystem namens Android zu entwickeln. Wie der Zufall es wollte, fiel die Ankündigung in etwa mit der Vorstellung des ersten iPhones der Firma Apple zusammen.
Bis zu diesem Zeitpunkt gab es eine Reihe konkurrierender Systeme, allen voran Symbian OS, die teils horrende Lizenzgebühren von Handy-Herstellern einforderten, sodass diese sich fast schon gezwungen sahen, eigene Alternativen zu entwickeln. Das sollte sich mit der Open-Handset-Alliance maßgeblich ändern, denn die hatte versprochen, das System kostenlos an interessierte Hersteller abzugeben.
2008/2009: Android 1 und das T-Mobile G1 erscheinen
Im Herbst 2008 wurde Android 1.0 veröffentlicht und mit dem ersten Smartphone namens HTC Dream, das in Deutschland T-Mobile G1 hieß und Anfang 2009 erschien, auf den Markt gebracht.
Bis zur Version 5 gab es teils mehrere Android-Versionen pro Jahr. Auf der Major-Version 4.x blieb Android von 2011 bis 2014. Die Version 4 brachte als wesentliche Neuerung den Tablet-Support mit sich, der allerdings nach der Initialzündung keinen Schwung mehr entwickeln konnte. Zuvor hatte Google mit der Version 3, genannt Honeycomb, ein Android-OS rein für Tablets zu etablieren. Das indes ging schief.
2014: Android diversifiziert sich
Ab 2014 ging Google zu großen, jährlich erscheinenden Updates über. Gleichzeitig wurden 2014 auch weitere große Android-Projekte gestartet, darunter das Uhren-OS Wear OS, Android TV und Android Auto.
Es dürfte wohl konsensfähig sein, Android ab Version 5, die im Herbst 2014 freigegeben wurde, als im Wesentlichen ausgereift zu bezeichnen. Mit dem aktuellen Android 10 hat Google die aus dem Süßwarenladen entlehnten Beinamen für das OS mehr oder weniger aufgegeben. Zuvor war da von Cupcake über Donut, Gingerbread und Icecream Sandwich bis hin zu Oreo und Pie allerhand Kalorienreiches dabei gewesen.
Android: Die letzten 16 Jahre im Überblick
Eine Zusammenfassung der jeweils wesentlichen technischen Änderungen zeigt die folgende Infografik von Scalefusion:
Ein Klick auf den untenstehenden Ausschnitt öffnet die vollständige Infografik.