178 Terabit pro Sekunde: Forschern gelingt neuer Rekord bei der Internetgeschwindigkeit
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Glasfaserkabel. (Bild: Shutterstock)
Erst im Mai hatten Forscher von drei australischen Universitäten einen bemerkenswerten Geschwindigkeitsrekord aufgestellt. Ihnen gelang eine Datenübertragungsrate von 44,2 Terabit pro Sekunde – in einem herkömmlichen Glasfaserkabel. Das ist etwa zwei Millionen Mal so schnell wie die aktuelle Internetgeschwindigkeit hierzulande. Den Weltrekord hielt aber ein Team von japanischen Forschern. Der im Labor aufgestellte Rekord von rund 140 Terabit pro Sekunde ist jetzt von einem Forscherteam vom University College London (UCL) noch einmal um etwa ein Fünftel getoppt worden.
Netflix-Bibliothek in 1 Sekunde leergesaugt
Konkret beläuft sich der neue Rekord bei der Internetgeschwindigkeit auf 178 Terabit pro Sekunde oder 178 Millionen Megabit pro Sekunde. Damit, so die Forscher, könnte die gesamte Netflix-Bibliothek in weniger als einer Sekunde komplett leergesaugt werden. Für die Daten, aus denen das erste Bild eines schwarzen Lochs entstanden ist, würde wiederum eine Stunde benötigt. So oder so soll die erreichte Datenrate nahe an das theoretische Limit für die Datenübertragung heranreichen, das der US-amerikanische Mathematiker Claude Shannon im Jahr 1949 berechnet hat.
Wie die australischen Forscher im Mai betonen auch die britischen Forscher, dass sich die dahinterstehende Technologie kostensparend in schon existierende Netzwerke implementieren ließe. Dazu bräuchten lediglich die Verstärker upgedatet werden, die sich in einem Glasfasernetz alle 40 bis 100 Kilometer befinden. Die Forscher erreichten die hohe Übertragungsgeschwindigkeit unter anderem über den Einsatz von Verstärkertechnologien, die die Signalleistung erhöhten.
Höhere Bandbreite, größeres Lichtspektrum
Außerdem setzten sie auf eine höher als übliche Bandbreite von 16,8 Terahertz, wie die Futurezone schreibt. Im Normalfall beläuft sich diese auf 4,5 bis neun Terahertz, so die Forscher. Die Daten wurden über ein größeres Spektrum an farbigem Licht – beziehungsweise Wellenlängen – geschickt als es normalerweise in herkömmlichen Glasfasernetzen üblich wäre. Ihre Entwicklung haben die Forscher in dem Fachmagazin IEEE Photonics Technology Letters vorgestellt. Ziel ist es, der steigenden Nachfrage nach höheren Datenraten gerecht zu werden. Bei ihrer Forschung arbeitete die UCL mit den Firmen Xtera und KDDI Research zusammen.
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Wenn man mit „178 Millionen Megabit“ die „die gesamte Netflix-Bibliothek in weniger als einer Sekunde komplett leergesaugt“ hat, dann wäre die nicht leer, sondern zweimal vorhanden. Diese Seite ist ja auch nicht leer, nachdem ich sie aufgerufen habe. :)