Anzeige
Anzeige
Weekly

5 Dinge, die du diese Woche wissen musst: FTX-Comeback, KI-Party und Klimaschutz durch Autobahnen

Jeden Montagmorgen berichten wir über fünf Dinge, die zum Wochenstart wichtig sind. Diesmal geht es unter anderem um  ein mögliches FTX-Comeback, energiehungrige KI, feiernde Bots und vielsagende Tastaturnutzung.

5 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige
FTX kämpft ums Überleben. (Foto: Shutterstock)

Kommen 25 Bots in eine Bar: So beginnt nicht etwa ein neuer schlechter KI-Witz, sondern das Experiment eines Forschungsteams von Google und der Stanford University. Die Ergebnisse des Experiments sind spannend und erstaunlich, wie so vieles, was der aktuelle KI-Boom mit sich bringt. Allerdings geraten auch die Schattenseiten der Technologie stärker in den Fokus. Neben den Themen Datenschutz und dem teils losen Umgang der Sprach-KI mit Fakten, ist hier aktuell vor allem der enorme Energie- und Wasserverbrauch der Technologie Zündstoff für Diskussionen.

Anzeige
Anzeige

Das und mehr sind die Themen unseres neuen Weeklys.

Zu Müde zum Lesen? Unseren Wochenrückblick gibt es auch als Podcast

1. Forscher:innen berechnen den Wasserverbrauch von ChatGPT

Den Berechnungen der Forscher:innen zufolge habe allein das GPT-3-Training 700.000 Liter Wasser verbraucht. Das entspricht ungefähr dem täglichen Trinkwasserverbrauch von über 5.000 Menschen. Zudem werde für die Kühlung der Rechenzentren meist Trinkwasser verwendet.

Anzeige
Anzeige

Die Forscher mussten ihre Berechnungen auf Schätzungen stützen. OpenAI hat bisher nicht verraten, wie lange GPT-3 trainiert wurde. Microsoft wiederum hat angegeben, dass der für die KI-Entwicklung eingesetzte neue Supercomputer des Konzerns aus 10.000 Grafikkarten und 285.000 Prozessorkernen besteht. Das entspricht laut Forschern einem Wasserverbrauch, wie er bei der Herstellung von 370 BMW oder 320 Teslas benötigt wird.

Und: Googles Chatbot Bard könnte noch deutlich mehr Wasser verbraucht haben, da einige der Google-Rechenzentren in heißen Gebieten wie Texas stehen. Hier gehen die Forscher:innen von mehreren Millionen Litern Wasser aus.

Anzeige
Anzeige

Die Forscher haben übrigens nicht das Wasser berechnet, das nach dem Kühlvorgang wieder zurück in Flüsse oder Seen geleitet wird. Vielmehr handelt es sich bei den Berechnungen um Trinkwasser, das in Kühltürmen verdampft. „Der Wasser-Fußabdruck von KI-Modellen darf nicht länger ignoriert werden“, so ihre Forderung. „Der Wasserverbrauch muss als Teil der gemeinsamen Bemühungen zur Bekämpfung globaler Wasserprobleme als Priorität angegangen werden.“

2. Wissing will mehr Klimaschutz durch Straßenverkehr

Verkehrsminister Volker Wissing möchte mehr Verkehr auf die Autobahnen bringen, statt Transporte auf den Schienenverkehr zu verlagern, wie ursprünglich geplant. Im Verkehrsministerium geht man davon aus, dass der Straßenverkehr künftig weiter elektrifiziert wird und der Strom dafür aus erneuerbaren Quellen kommt.

Anzeige
Anzeige

„Klima- und Verlagerungsziele sind zu trennen“, heißt es in einem Bericht, der dem Handelsblatt vorliegt. Wissing möchte also weiterhin die Klimaziele verfolgen, die Verlagerung auf die Schienen sei allerdings nicht der richtige Weg. Eine Prognose von Wissings Ministerium legt nahe, dass der Verkehr auf Fernstraßen bis 2051 zunehmen wird, weshalb hier kräftig investiert werden soll. Auf den Schienen gäbe es demnach noch einen geringen Zuwachs.

Dazu geht das Ministerium davon aus, dass durch die Energiewende deutlich weniger Kohle, Koks und Mineralölprodukte transportiert werden müssen, dafür aber mehr Pakete, Lebensmittel und Papier. Solche Güter werden laut Ministerium effizienter mit Lkw transportiert.

Wissings Pläne ernten Kritik von Befürworter des Schienennetzes. Peter Westenberger, Geschäftsführer des Netzwerks europäischer Güterbahnen, spricht laut Handelsblatt von einer Kriegserklärung. Solche Aktionen würden dazu führen, dass weniger in das Schienennetz investiert werde.

Anzeige
Anzeige

3. Bots feiern eine Party

Wie verhalten sich KI-Bots, die mit ChatGPT trainiert wurden, wenn sie menschliches Leben in einer virtuellen Stadt simulieren sollen? Dieser Frage ist ein Forschungsteam von Google und der Stanford University nachgegangen.

Die Antwort in aller Kürze: ganz ähnlich wie wir. Insgesamt 25 KI-Chatbots haben die Forscher:innen in der virtuellen Stadt Smallville angesiedelt. Dort standen ihnen Häuser, eine Bar, ein Café, ein Lebensmittelgeschäft, eine Apotheke und ein College zur Verfügung.
Die KI-Bots wurden trainiert, neue Informationen aufzunehmen, sie zu speichern und sich entsprechend zu verhalten. So waren sie in der Lage, sich zu verabreden oder scheinbar bedeutsame Gespräche mit den anderen Bots zu führen.

Ein „Isabella Rodriguez“ genannter Bot soll beispielsweise neun andere zu einer Valentinstagsparty im Café der Stadt eingeladen haben. Die Gäste hätten sich zum Teil bei ihr zurückgemeldet, um ihre Freude über die Party zum Ausdruck zu bringen.

Anzeige
Anzeige

Die Bots leisteten sich allerdings auch kleinere Schnitzer, wie den Besuch geschlossener Läden oder die Versammlung in einem Badezimmer, in dem sie eigentlich nichts zu suchen hatten. Der spontane mittägliche Besuch in einer Kneipe hat allerdings auch den Charakter eines allzu menschlichen Fehlers.

Die Ergebnisse ihrer Forschungsarbeit haben die Forscher:innen im Rahmen der Studie „Generative Agents: Interaktive Simulation des menschlichen Verhaltens“ veröffentlicht. Ein Peer-Review der Arbeit steht noch aus.

4. Stresslevel lässt sich an der Maus- und Tastaturnutzung erkennen

Ein Team der ETH Zürich hat ein Modell entwickelt, das anhand von Mausbewegungen und Tippverhalten das Stresslevel von Büroangestellten misst. Forschungsleiterin Mara Nägelin sagt: „Wir waren überrascht, dass das Tipp- und Mausverhalten besser voraussagt, wie gestresst sich Probandinnen und Probanden fühlen, als die Herzfrequenz.“

Anzeige
Anzeige

Die Mathematikerin Nägelin erklärte das Prinzip in der Pressemitteilung der Universität: „Wer gestresst ist, bewegt den Mauszeiger öfter und ungenauer und legt längere Wege am Bildschirm zurück. Entspannte Menschen gelangen dagegen auf kürzeren, direkteren Wegen an ihr Ziel und lassen sich dabei mehr Zeit.“

Ähnlich ist es beim Tippen. Die Studie ergab: Gestresste Probanden machen mehr Fehler bei Tastatureingaben und viele kurze Pausen beim Tippen.

Eine kontinuierliche Erkennung könnte dazu beitragen, Stress vorzubeugen und zu reduzieren. Denkbar ist etwa, dass eine entsprechende App bei hohem Stresslevel personalisiertes Feedback gibt oder dem Arbeitgeber Ratschläge erteilt.

Anzeige
Anzeige

5. Ersteht die Pleite-Börse FTX wieder auf?

Der Niedergang der Kryptobörse FTX und das Chaos rund um ihren Gründer Sam Bankman-Fried sorgten für reichlich Turbulenzen auf dem Finanzmarkt. Bald könnte FTX aber wiederauferstehen – so zumindest die Einschätzung der Anwälte des Unternehmens. Bei einem Termin vor dem Konkursgericht in Delaware am Mittwoch stellten sie den Weiterbetrieb der Kryptobörse in Aussicht. Eine Entscheidung darüber könnte noch im laufenden Quartal getroffen werden. Die Aussicht auf den Neustart beflügelte den Kurs des nativen FTX-Token, der in die Höhe schnellte.

Das Geld für die Wiederbelebung könnte dabei aus einer Fremdfinanzierung oder dem Verkauf der Vermögenswerte kommen. Allerdings warten die meisten FTX-Kund:innen noch auf die Rückzahlung ihrer Gelder. Bislang konnten nur FTX-Kund:innen in Japan ihr Geld wieder abheben.

Bei FTX geht es aber nicht nur um eine finanzielle Stabilisierung. Die gesamte Unternehmenskultur dürfte eine Generalüberholung brauchen.

Anzeige
Anzeige

So sollen bei FTX und ihren Tochterunternehmen Ausgaben und Rechnungen über Slack eingereicht und per Emoji genehmigt worden sein. Über die Nachrichtensysteme wurden teilweise Überweisungen in zweistelliger Millionenhöhe genehmigt, gleichzeitig gab es nur inoffizielle oder gar keine Aufzeichnungen über die Transfers. Die meisten dieser Schnellentscheidungen sollen von Bankman-Fried selbst oder dem technischen Leiter von FTX, Nishad Singh, und Ex-CTO Gary Wang getroffen worden sein.

Das Team von Interimsmanager John Ray fand zudem Kryptovermögenswerte im Wert von über einer Milliarde Dollar, für die nur wenige oder gar keine Aufzeichnungen existieren. Das Urteil des neuen Management-Teams ist entsprechend vernichtend: Das Scheitern von FTX wurzelte in „Hybris, Inkompetenz und Gier“, heißt es in dem Bericht.

„5 Dinge, die du diese Woche wissen musst“ als Newsletter

Wenn dir der Newsletter gefällt, empfiehl ihn doch weiter! Auf unserer Newsletter-Infoseite gibt es eine Übersicht über alle Newsletter – dieser heißt t3n Weekly.

Wenn du schon Newsletter-Abonnent:in bist, hast du bereits eine Mail zum neuen Newsletter-Angebot von uns bekommen. Über den entsprechenden Button kannst du schnell und einfach deine Präferenzen updaten!

Du liest bisher noch keinen der Newsletter von t3n? Dann melde dich jetzt hier an und such dir aus, welche Newsletter du künftig erhalten willst.

Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Schreib den ersten Kommentar!
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige