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5 Dinge, die du diese Woche wissen musst: Machthaber Musk zieht alle Register

Jeden Montagmorgen berichten wir über fünf Dinge, die zum Wochenstart wichtig sind. Diesmal geht es unter anderem um Mastodon als Twitter-Alternative, Mozilla und den Black Friday.

Von Holger Schellkopf
6 Min.
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What’s happening? Diese Frage stellen sich derzeit auch Beschäftigte, Nutzerschaft und Anzeigenkunden von Twitter. (Foto: Shutterstock)

So viel Aufmerksamkeit wie in den vergangenen Wochen hat Twitter zuletzt bekommen, als die Plattform den Account von Donald Trump stillgelegt hatte. Trump ist vielleicht auch ein ganz guter Indikator dafür, wie sich das so gerne Kurznachrichtendienst genannte Angebot in Zukunft entwickeln wird.

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Neu-Eigentümer Elon Musk hat schon lange wissen lassen, dass er in Fake News und Hetze kein großes Problem sieht. Könnte auch damit zu tun haben, dass Musk höchstselbst, wie von The Verge formuliert, „Twitter’s Most important shitposter“ ist.

Für die Beschäftigten bei Twitter ist das alles jedenfalls kein Spaß. Etwa jeder Zweite wird das Unternehmen verlassen müssen. Ob und wie es weitergeht, erfahren die Betroffenen per E-Mail.

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So ganz wohl scheint den Verantwortlichen bei der Nummer nicht zu sein. Zumindest wurden am Freitag mal sicherheitshalber sämtliche Zugangskarten deaktiviert, die Büros blieben geschlossen – wahrscheinlich das letzte Mal, dass bei Twitter unter Imperator Musk auch Homeoffice gern gesehen ist.

Auch für die Nutzerschaft wird sich bei Twitter noch einiges ändern. Exemplarisch dafür steht die Diskussion um den Verified-Haken. Der sollte bisher vor allem klarstellen, dass es sich bei dem Account auch wirklich um den genannten Menschen, die genannte Organisation handelt. Dementsprechend sind bisher vor allem Promis, Unternehmen, Politiker oder auch Journalisten damit markiert.

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Das wird sich ändern, das hat Musk die Welt schon wissen lassen. Er will nämlich künftig für den Haken Geld sehen, das Ganze soll in das Abo-Modell Twitter Blue integriert werden und acht US-Dollar im Monat kosten. Wer zahlt, bekommt den Haken, wer nicht zahlen will, wird ihn verlieren. So funktioniert die Welt von Elon Musk eben.

Gleichzeitig hat sich ein schon in einer internen Studie manifestierter Trend in den vergangenen Wochen massiv beschleunigt: Twitter verliert viele der für die Plattform eigentlich wichtigen „heavy tweeters“. Gleichzeitig nimmt das Interesse an Nachrichten, Sport und Unterhaltung ab, Kryptowährungen, Nacktfotos und Pornografie sind im Kommen.

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Seit der Musk-Übernahme ist nach Auswertung durch verschiedene Organisationen die Zahl der rassistischen Beleidigungen explodiert, Hassreden haben entsprechend stark zugenommen.

Diese Entwicklung finden nicht nur einige Prominente nicht so toll und verabschieden sich deshalb offiziell von Twitter. Das Elon Musk dürfte allerdings egal sein. Weniger gleichgültig wird ihm jedoch auf lange Sicht die steigende Zahl an Anzeigenkunden sein, die den zumindest vorübergehenden Rückzug von der Plattform verkündet haben.

Zu müde zum Lesen? Unseren Wochenrückblick gibt es auch als Podcast

1. Per KI mit Tieren sprechen

Künstliche Intelligenz bricht Stück für Stück die Kommunikations­barriere zwischen Mensch und Tier. Bei einigen Arten gelingt die Kommunikation bereits – zumindest ansatzweise. Eine Expertin sieht in der Entwicklung einige Chancen, aber auch erhebliche Risiken.

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Die Wissenschaft setzt schon jetzt künstliche Intelligenz (KI) ein, um mit Tieren zu kommunizieren. So hat ein deutsches Team einen Roboter programmiert, der den Schwänzeltanz von Bienen imitiert. Auch die niederfrequente Sprache von Elefanten kann die Technologie entschlüsseln. Ähnliche Fortschritte gibt es bei der Klickkommunikation von Pottwalen.

Die Expertin Karen Bakker von der University of British Columbia sieht die Entwicklungen kritisch. Die Professorin für politische Ökologie und Artenvielfalt befürchtet, die Menschheit könnte die Fähigkeit dazu nutzen, wilde Arten zu manipulieren.

Bakker hat zu dem Thema das Buch „The Sounds of Life“ geschrieben. Sie zieht den Schluss, dass die Menschheit angesichts dieser Revolution an einem Scheideweg stehe: Entweder schaffe sie mit der Kommunikations­möglichkeit ein tieferes Gefühl der Verwandtschaft oder sie nutze sie, um über noch mehr Spezies Herrschaft auszuüben. Bakker befürchtet, dass zunächst Manipulationsversuche beginnen.

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2. Windrad fürs Eigenheim

Wer darüber nachdenkt, sein Haus mit selbst produziertem Strom zu versorgen, denkt zuerst an Photovoltaik. Dabei sind auch Windräder auf dem Eigenheim gar nicht so abwegig.

Es gibt inzwischen mehr als ein halbes Dutzend Anbieter, die taugliche Windkraftanlagen für den gewerblichen oder industriellen Gebrauch herstellen. Diese kleinen Turbinen sehen völlig anders aus als die hohen Rotorriesen, weil sie die Kraft aus der vertikalen Bewegung schöpfen. Bei den sogenannten vertikalachsigen Windturbinen (VWAT) drehen sich die Windfänger um das Rohr, auf dem sie befestigt sind.

Durch ihren sehr konventionellen Materialmix aus Stahl, Karbon und Aluminium sind die Turbinen nicht nur praktisch wartungsfrei, sondern auch mit einem Gewicht von wenigen Kilogramm sehr leicht. Die Turbinengröße korreliert dabei direkt mit der Leistungsabgabe. Kleinstturbinen schaffen ab 200 Watt, während die größten Vertikalanlagen bis zu drei Kilowatt leisten können.

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3. Mozilla will das Internet in eine bessere Richtung lenken

Firefox-Mutter Mozilla will mit dem neuen Risikokapitalfonds Mozilla Ventures Startups unterstützen, „die den Menschen vor den Profit stellen“. Der Start erfolgt mit drei Investitionen und 35 Millionen US-Dollar.

Die Messlatte ist dabei nicht gerade niedrig angelegt: „Bei Mozilla Ventures geht es darum, Unternehmen und Produkte zu fördern, die den Menschen vor den Profit stellen. Und es geht darum, genügend dieser Unternehmen und Produkte zu fördern, damit wir das Internet letztlich in eine bessere Richtung lenken können“, so beschreibt Mark Surman, geschäftsführender Direktor von Mozilla, das neue Programm der Firefox-Mutter. Mozilla Ventures sei ein Risikokapitalfonds für Startups in der Frühphase (Seed bis Series A), deren Produkte oder Technologien einen oder mehrere der Werte des Mozilla-Manifests fördern. Dazu gehören unter anderem Datenschutz, Inklusion, Transparenz und Menschenwürde.

4. Black Friday und die Cyber Week werfen Schatten voraus

Der Black Friday und die Cyber Week werfen ihre Schatten voraus – doch in diesem Jahr wird vieles anders sein als üblich. Schuld daran sind die Inflation und die Kaufzurückhaltung vieler Menschen. Vor allem in schwierigen, von Inflation geprägten Zeiten können Shopping-Events wie der Black Friday aber eine Möglichkeit sein, beim Einkauf zu sparen. Allerdings sollten sich die Verbraucher:innen nicht von hohen Rabattversprechen blenden lassen und davon ausgehen, dass es in den nächsten Wochen schwieriger wird, Schnäppchen wie in den letzten Jahren zu finden.

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Eine Studie, für die die Preisvergleichsplattform Idealo rund 10.000 Produkte aus 100 Kategorien analysiert hat, zeigt, dass am letzten Black Friday zwar gute Schnäppchen möglich waren – das Sparpotenzial im Schnitt aber gerade einmal bei fünf Prozent lag.

Auch wenn die hohe Inflationsrate dafür sorgt, dass etwas mehr als die Hälfte der Deutschen glaubt, am diesjährigen Black Friday keine guten Schnäppchen ergattern zu können, ist das jedoch nicht unmöglich. Doch um herauszufinden, ob die Preise tatsächlich gestiegen sind, hat Idealo im Rahmen einer groß angelegten Studie die aktuellen Durchschnittspreise der beliebtesten Black-Friday-Kategorien mit den Werten aus dem Vorjahresmonat verglichen. Das Ergebnis überrascht: Denn über sämtliche Warengruppen hinweg liegt der Preisanstieg bei gerade mal zwei Prozent.

5. Praxis-Tipp: Mastodon als Twitter-Alternative?

Elon Musk hat Twitter gekauft und nicht wenige Menschen suchen nun nach einer brauchbaren Alternative. Das Open-Source-Projekt Mastodon versucht schon lange, die Dominanz der Walled Gardens der sozialen Netzwerke zu brechen, und bemüht sich dabei um Kompatibilität.

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Mastodon ist als Teil der OStatus-Community gestartet. OStatus ist ein offenes Protokoll, über das dezentral laufende Plattformen miteinander kommunizieren können. Ihr könntet also einen OStatus-Server für euch selbst oder eine Gruppe von Leuten betreiben und darüber auch Personen folgen, die Konten auf anderen Servern haben.

Wer sich einen Mastodon-Account anlegen will, um danach nicht mehr zu tweeten, sondern zu tooten (tröten), muss sich zunächst einen Server auswählen und sich dort registrieren, ähnlich wie bei Discord. Server werden von privaten und institutionellen Betreibern unterhalten. Der Name, den man sich dann aussuchen kann, besteht aus dem gewählten Kürzel und dem Servernamen als Anhang.

Das Onboarding ist inzwischen etwas geschmeidiger geworden. Bei der Erstanmeldung schlägt Mastodon in Form der Anmeldeinstanz verschiedene Accounts vor, denen ihr initial folgen könntet, damit die Startseite nicht ganz so leer aussieht.

Optisch lässt sich nichts Schlechtes über Mastodon sagen. Das Netzwerk ist Twitter überaus ähnlich und erinnert mit seinem dunklen Theme vorrangig an das vormals populäre Tweetdeck – eine Software, die von Twitter aufgekauft und funktional reduziert wurde.

Im Alltagsbetrieb zeigt sich Mastodon allerdings überaus zäh im Umgang. Das Hochladen von Bildern dauert lange. Auch das Tröten verlangt Wartezeiten von etlichen Sekunden, bevor der Tröt dann anzeigefertig ist.

Mastodon-Clients gibt es auch in den App-Stores von Google und Apple. Die Apps leiden aber unter der gleichen zähen Performance wie der Webdienst.

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