Zuletzt hatte ein Marktbeobachter drastische Worte gewählt, um Anleger vor einem bevorstehenden massiven Einbruch der Tesla-Aktie zu warnen: Das Papier sei an der Börse um das Zehnfache überbewertet, sagte der Investment-Forscher und Chef von New Constructs David Trainer in der CNBC-Sendung Trading Nation. Jetzt hat sich gezeigt, wie schnell an dem derzeit von Korrekturen geplagten Börsenmarkt ein Rekordeinbruch möglich ist.
Tesla-Aktie: Kein S&P 500, kein Kursfeuerwerk
Am Dienstag war die Tesla-Aktie mit einem Minus von 21 Prozent aus dem Handel gegangen, wie CNBC schreibt. Das ist der größte Einbruch der Aktie des Elektroautobauers an einem Tag. Ursächlich dafür war neben dem börsentechnisch allgemein eher schwächer performenden Tech-Sektor die Entscheidung der dafür zuständigen Kommission, die Tesla-Aktie nicht in den renommierten Index S&P 500 aufzunehmen. Stattdessen wurde der E-Commerce-Plattform Etsy, dem Test-Equipment-Anbieter Teradyne und der Pharma- und Healthcare-Firma Catalent der Vorzug gegeben.
Die Enttäuschung der Anleger rührt vor allem daher, dass einige Investoren Tesla gute Chancen für die Aufnahme in den Index eingeräumt hatten, nachdem das Unternehmen im Juli den vierten Quartalsgewinn in Folge gemeldet hatte – ebenfalls Rekord. In den vergangenen Monaten hatte die Tesla-Aktie zudem einen starken Lauf: Seit Jahresbeginn konnte Tesla seinen Wert an der Börse zwischenzeitlich mehr als verfünffachen. Vor allem die Ankündigung und Durchführung des Aktiensplits sorgte zuletzt für ein Kursfeuerwerk.
Tesla: Börsenwert schrumpft um 82 Milliarden
Der aktuelle Einbruch brachte freilich auch einen deutlichen Rückgang des Börsenwerts mit sich: Hier gab Tesla am Dienstag um knapp 82 Milliarden US-Dollar auf 308 Milliarden Dollar nach. Allerdings ist der Elektroautobauer damit immer noch mehr wert als die größten Autobauer der Welt, wie Toyota und VW. Für Tesla gab es derweil am Dienstag auch gute Nachrichten: Der erst Anfang September bekanntgegebene Verkauf von Aktien im Wert von fünf Milliarden Dollar ist offenbar erfolgreich abgeschlossen worden.
Für einen Konkurrenten Teslas lief der Börsendienstag dagegen deutlich besser: Nikola konnte den Einstieg des General-Motors-Konzerns (GM) vermelden. Insgesamt übernahm der Traditionsautobauer elf Prozent an dem Elektro- und Wasserstoff-Fahrzeughersteller. GM soll jetzt den Bau des E-Pick-up-Trucks Badger übernehmen, der Teslas Cybertruck Konkurrenz machen will. Die Nikola-Aktien schossen am Dienstag um mehr als 40 Prozent nach oben. Der Badger soll Ende 2022 auf den Markt kommen.
- Elektroautos und Software: VW will Tesla bis 2023 überholt haben
- Nikola nach fulminantem Börsendebüt nur mit 36.000 Dollar Umsatz im Q2
- 1.000 PS und mehr: GM verrät neue Details zum Cybertruck-Rivalen Hummer EV
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien
Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.
Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.
Dein t3n-Team
Was ich bedauerlich finde (nicht auf t3n bezogen, sondern auf deutsche Medien allgemein):
So gut wie nirgends (auch nicht Spiegel & co) wird auf die Ursache eingegangen. Das Softbank mit milliardenschweren Calls die extremen Anstiege befeuert hat und jetzt durch die Verluste eben alles mit runter reißt, nirgends gelesen. Der wahre Verlierer ist nicht Tesla (der Aktienwert wird eher wieder realistischer bewertet), sondern Softbank. Nachdem sie bei WeWork schon Milliarden versenkt haben, können sie jetzt durch ihre missglückten Milliardan-Calls auf Tech-Firmen die nächsten Milliarden abschreiben. Tesla-Aktien haben einen (jetzt geringeren) Wert, Calls werden wertlos.