Smart Home: 9 sinnlose „smarte“ Gadgets, die dumm besser dran wären
1. Smarter Toaster
Morgens nur schnell einen Toast frühstücken? In diesem Gerät steckt doch viel mehr Potenzial, muss sich der Hersteller des smarten Toasters gedacht haben. Entsprechend wird das Produkt, das für knapp 320 Dollar bei Amazon zu haben war, auch beworben: Der Toaster sei „ein atemberaubender Gesprächsstarter auf jeder Arbeitsplatte“, heißt es da beispielsweise. Für alle, die gerade kein Gespräch auf ihrer Arbeitsplatte starten wollen, bietet das Gerät aber trotzdem „Spaß“, denn: „Intuitiver Touchscreen, Countdown-Uhr und fröhliches Finish-Gong bringen ein wenig Freude beim Toasten.“
2. Thermostasse mit Internetverbindung
Endlich Internet in der Tasse: Das verspricht die Ember Mug². Die Tasse lässt sich auf der dazugehörigen Untertasse aufladen, was zugegebenermaßen ziemlich smart ist, und ermöglicht es anschließend, die Getränketemperatur per Smartphone zu regulieren. Es gibt allerdings noch einen weiteren wichtigen Unterschied zu herkömmlichen Gefäßen für Getränke: Die smarte Tasse kostet knapp 150 Euro. Ebenfalls ein Tipp, um Kaffee oder Tee smart zu trinken: den kleinen Finger beim Ansetzen der Tasse abspreizen!
3. Smarte Toilette
Wer darüber nachdenkt, welcher Haushaltsgegenstand bestenfalls keine Daten über seine Verwendung sammeln sollte, landet vermutlich schnell beim WC. Doch damit ist jetzt Schluss: Die Ära der smarten Toiletten hat begonnen, titelt beispielsweise der Guardian. Grundsätzlich ist eine Toilette, die analysiert, was in ihr landet, und so frühzeitig auf gesundheitliche oder ernährungstechnische Probleme aufmerksam machen kann, keine schlechte Idee. Das Problem wie bei vielen Smart-Devices: Was passiert mit den Daten? Und: Will man das überhaupt? Dass die smarte Toilette allerdings über kurz oder lang in Krankenhäusern auftauchen würde, wusste man in der Ärzte-Sitcom Scrubs schon im Jahr 2007.
4. Smarter Spiegel
Bei Amazon waren zahlreiche smarte Spiegel lange Zeit vergriffen. Ob das an zu hoher Nachfrage, fehlendem Interesse oder sogar dem allgemeinen Chip-Mangel liegt, lässt sich nur vermuten. Jetzt ist der Smart-Mirror von „Cool2Day“ allerdings wieder am Start. Tatsächlich machen die Spiegel einen zurückhaltend futuristischen Eindruck und geben schon während der Morgenroutine das Gefühl, in einem Science-Fiction-Film zu leben. Wenn sie allerdings lediglich Uhrzeit, Wetter und Datum anzeigen, ist das nichts, was ein Blick aufs Handy nicht in der gleichen Zeit deutlich preiswerter erledigt hätte.
5. Smarter Mülleimer
Der weltweit erste smarte Mülleimer: das war das Ziel der Kickstarter-Kampagne „Qube“, über die unter anderem Wired berichete. Für einen Mülleimer scheint künstliche Intelligenz nicht unbedingt ein Segen zu sein, doch auch Menschen schienen wenig Interesse an der „innovativen Technologie“ zu haben. Die Kampagne landete am Ende bei 3.580 Euro. Das Ziel lag hingegen bei 240.000 Euro.
Ein solarbetriebener Mülleimer, der beim Recyceln hilft, scheint erstmal keine schlechte Idee zu sein. Warum der Eimer allerdings tracken muss, wie oft man ihn benutzt und welche Bewegungen in der Umgebung stattfinden, erschließt sich dann doch eher weniger. Smarte Mülleimer bleiben vorerst eine Idee für die Tonne.
Echte Smarthome-Tipps findet ihr übrigens hier:
- Matter: Das musst du über den neuen Smarthome-Standard wissen
- Smarthome-Experten: „Matter ist der komplexeste Vernetzungsstandard, den es derzeit gibt“
6. Quirky Egg Minder
Fragt ihr euch auch so häufig, wie viele Eier eigentlich noch im Kühlschrank sind? Nun, das Problem ist bald gelöst, denn: „Sie werden nie wieder nach einem guten Ei suchen“, wie es in der Produktbeschreibung für den Egg Minder von Quriky heißt. Rund 15 US-Dollar werden dafür bei Amazon fällig. Mittlerweile ist das Produkt „vergriffen“. Weitere Features: LED-Leuchten, die das älteste Ei besonders farblich hervorheben und Push-Benachrichtigungen, die euch warnen, wenn der Eiervorrat zur Neige geht.
7. Hacker-Gefahr: Smarte Sextoys
Das Sexleben wird immer digitaler, dementsprechend wird auch das Sexspielzeug immer smarter. Problematisch wird das Ganze allerdings, wenn die zugehörigen Apps, die Datenübertragung oder die Geräte selbst nicht ausreichend gesichert sind. Bereits 2016 berichteten wir über einen smarten Vibrator, der zum Werkzeug für Hacker wurde. Es gibt allerdings noch einige weitere Toys, die es Hackern allzu leicht machen, wie unter anderem smarthomeassistant.de berichtet. Auch Berichte über Ransomeware-Attacken häuften sich zuletzt.
8. Smarte Gabel
Endlich weniger essen? Die smarte Gabel Hapifork will das möglich machen. Dazu trackt das Besteck beispielsweise die Essgeschwindigkeit: Wie lange dauerte die Mahlzeit insgesamt, wie viel Bissen pro Minute wurden konsumiert und wie viel Zeit liegt zwischen zwei Bissen? Neben der Gabel selbst wird dafür auch noch die Hapifork-Mobile-App für iOS oder Android benötigt. Das muss man erstmal verdauen.
Doch Häme ist bei Besteck mit zusätzlichen Funktionen nicht immer angebracht. Der Gyenno Spoon ist beispielsweise ein Löffel, der Parkinsonkranken effektiv beim Essen hilft, indem er durch Gegenrotation mögliche zitternde Bewegungen ausgleicht. Bei Smart-Devices geht es also häufig auch um Zugänglichkeit und was dem einen Menschen zunächst eher überflüssig erscheint, kann einer anderen Person das Leben deutlich erleichtern.
9. Schnapsidee: Die Smarte Weinflasche
Weinkenner legen Wert auf viele verschiedene Metriken, um das beste Genusserlebnis beim Verkosten eines edlen Tropfens zu erlangen. Kein Wunder also, dass auch hier findige Geschäftsleute auf die Idee gekommen sind, eine ganze Menge Technik ins Spiel zu bringen. Ob es beim Alkoholtrinken grundsätzlich allerdings besonders „smart“ zugehen sollte, muss wohl jeder für sich selbst entscheiden. Doch wie wäre es zum Beispiel mit einer Wi-Fi-Weinflasche? Die funktioniert als Überzug für eine reguläre Weinflasche und kann dann unter anderem angeben, wie viele Gläser Wein in der nun verdeckten Flasche noch übrig sind. Beeindruckend:
Wem die smarte Weinflasche noch nicht reicht, der kann auch zum schlauen Wein-Dekantierer für circa 30 Dollar greifen.
Bonus: Das Telefon
Das Telefon ist wohl der Gegenstand, dessen „Versmartung“ den größten Einfluss auf unseren Alltag hatte. Es kann aber immer mal wieder Momente geben, in denen uns das permanente Vernetzt sein zu viel wird. Falls euch das so gehen sollte, schaut doch mal hier nach: Die coolsten Dumbphones für mehr Ruhe in der Hosentasche.
die hackbaren Sex-Toys sind eigentlich schon ein alter Hut. Leider weder in diesem als auch in dem Begleitartikel ist erwähnt, dass man sich bei We-Vibe nicht nur für das Setting interessierte, sondern auch für Geo-Daten.
Man griff also sowohl auf GPS wie auch auf andere Daten zu, die eine mehr oder weniger genaue Verortung – Zuhause, Büro, Hotel, ÖPNV etc – zugelassen hat. Hilfreich ist dabei auch das jeweils angemeldete WLAN.
Der Smart-Vibrator Siime Eye von Svakom hat eine eingebaute Kamera (WTF?!) und einen WLAN-Anschluss praktisch ohne Sicherheit, der jedermanns respektive -fraus Zugriff in Reichweite erlaubt. sehr persönliche Innenan- und -einsichten inklusive.
Im Wahrsten Sinne: Mittendrin statt nur dabei!
(gibt’s zum aktuellen Zeitpunkt immer noch bei Amazon.)
Es gibt eine riesige Anzahl weiterer Gadgets, die sich übrigens ohne weiteres mit einem normalen (Android-)Smartphone finden lassen. Um beim Beispiel We-Vibe zu bleiben, kann so auch ein Arbeitgeber:in ganz gut sehen, welche seiner in diesem Fall mehrheitlich weiblichen Angestellten gerade ein wenig unterfordert sind.
Der Trend zur Allwettertauglichkeit aber auch Wirtschafltichkeit fördern und fordern steckerlose Gehäuse und Billig-Drahtloskommunikation, deren Stacks vielleicht funktionieren, aber nur in den wenigsten Fällen updatefähig sind. Da muss man wie bei Siime noch nicht einmal hacken, da das Videosignal unverschlüsselt läuft / lief. Aber mit ein wenig Glück schaut ja auch ein Proktologe zu und gibt entscheidende Tipps zur Vorsorge.
Willkommen in fremden Haushalten – und das hat noch gar nicht richtig angefangen!
Ein kleiner Gang durch die gutbürgerliche wohlsituierte Münchner Gemeinde zeigt schon heute sehr schön, wie gut oder – je nach Standpunkt – wie dämlich jemand entsprechend technologisch vernetzt ist. Und ja, um beim Thema zu bleiben, Sex-Toys finden sich da auch!
Nicht nur ein Fest für Einbrecher, sondern wenigstens in meinem Fall auch immer gerne Gesprächsthema, wenn ich weiß, dass besagte(r) Bewohner:in am Biergarten-Nachbartisch sitzt.