Beim Geotargeting soll Google signalisiert werden, dass eine Domain oder eine URL speziell für eine bestimmte Region relevant ist. Dementsprechend kann es bei falscher Anwendung unnötig Rankings auf eine bestimmte Region beschränken. Das erklärte John Müller, Search Advocate bei Google.
Kurze Wiederholung: Was ist Geotargeting?
Beim Geotargeting wird Google mitgeteilt, für welche Länder Inhalte erstellt worden sind. Damit können Rankings speziell in den angegebenen Ländern für Suchanfragen mit lokalem Bezug verbessert werden. Einerseits geht das mit länderspezifischen Top-Level-Domains – wie eine Website speziell für Deutschland, die auf „.de“ endet. Bei generischen Top-Level-Domains auf „.com“, „.org“ oder ähnlichen wiederum gibt es in der Google Search Console eine Einstellung namens „Geografisches Ziel“. Dort kann das jeweilige Ziel-Land ausgewählt werden. Wichtig ist: Es geht dabei nicht um den Ursprung oder die Sprache, sondern einen lokalen Bezug zum Zielland. Ein Beispiel für diese Verwirrung kam in den SEO Office Hours am 31.12.2021 auf.
Englischsprachige Newsseite mit hinderlichem Geotargeting
Ein SEO für eine englischsprachige Newsseite wunderte sich, dass dieselben Artikel auf Schwesterseiten besser rankten – selbst wenn die sogar auf die erwähnte Newsseite als Original verweisen. Die Hauptseite veröffentliche News für eine breite Öffentlichkeit, auf den Schwesterseiten werden diese Artikel dann mit Verweis auf das Original republished. Der SEO-Manager vermutete eigentlich schädliche Backlinks oder eine Abstrafung durch Google. John Müller, Search Advocate bei Google, hatte sich die Domain angesehen. Das Problem lag letztlich darin, dass eine länderübergreifende Seite als Zielland ausschließlich Pakistan angegeben hatte. Deswegen wurde der Fokus von Google auch ausschließlich auf Pakistan gelegt – keine anderen englischsprachigen Länder und kein anderes englischsprachiges Publikum. Es käme jetzt auf das Ziel an: Sei das Ziel, nur in Pakistan zu ranken, sei das Zielland richtig gesetzt. Solle es auch um internationale Rankings gehen, sei das Geotargeting hinderlich.
Der Unterschied zu hreflang
Die manuelle Eingabe des Ziellands ist etwas anderes als das „hreflang“-Element. Die ursprüngliche Definition des HTML-Elements bezieht sich nämlich ausschließlich darauf, in welcher Sprache das Dokument geschrieben ist. Welche geografische Ausrichtung das für die Suchmaschine haben könnte, leitet Google davon eventuell ab. Das „hreflang“-Element ist vor allem nützlich, wenn bereits URLs ranken – dann kann Google genauer darauf hingewiesen werden, welches Dokument für welche Suchanfragen ranken soll.
Wer sich die vollen englischsprachigen SEO Office Hours ansehen möchte, kann das direkt hier tun. Die angesprochene Frage startet ab Minute 26:40.