Exodus wegen Paid-Sharing: Millionen Netflix-Nutzer könnten zu Amazon Prime wechseln
Knapp 231 Millionen zahlende Abonnent:innen hat Netflix derzeit. Zusätzlich sollen 100 Millionen Haushalte dank Account-Sharing kostenlos mitstreamen. Kein Wunder, dass Netflix das unterbinden und die nichtzahlenden Nutzer:innen in Abonnent:innen umwandeln will.
Netflix könnte Account-Sharing bald unterbinden
Ab März 2023 könnte es in den USA soweit sein. Dann müssten bisherige Sharing-Haushalte entweder ein eigenes Abo abschließen oder darauf setzen, dass die bisher zahlenden Abo-Teilenden ein kostenpflichtiges Upgrade, ein sogenanntes Paid-Sharing, buchen.
Netflix hofft dabei natürlich darauf, dass ein möglichst großer Teil der 100 Millionen Mitstreamer:innen sich entschließen, auf ein Abo umzusteigen. Das könnte sich aber als Fehlkalkulation erweisen, die der Konkurrenz wie Amazon Prime oder Disney Plus neue Nutzer:innen in Scharen zuführt.
Fast zwei Drittel wollen für Netflix nicht zahlen
Denn einer Umfrage der auf Finanzen spezialisierten Analysefirma Jefferies zufolge würden 62 Prozent der bisher nicht zahlenden Netflix-Nutzer:innen den Streamingdienst nicht mehr nutzen, wenn dies nicht mehr gratis ginge.
Noch schlimmer: Mit 35 Prozent mehr als jede:r Dritte würde zur Konkurrenz wechseln, wie Seeking Alpha schreibt. Das wären in absoluten zahlen rund 35 Millionen Haushalte. Von diesen 35 Prozent nannten wiederum 42 Prozent Amazon Prime als beliebteste Alternative. Dahinter folgten Hulu (35 Prozent) und Disney Plus (26 Prozent).
Bekommt Netflix 38 Millionen neue Abos?
Aber: Die Umfrage lässt sich auch positiv lesen. Immerhin 38 Prozent, theoretisch 38 Millionen, würden Netflix weiterhin nutzen wollen – und wohl ein Abo nehmen. Wobei das aus der Umfrage nicht konkret hervorgeht.
Die Umfrage ist derweil auch nicht repräsentativ, zeigen also eher eine Tendenz. Unter den Befragten waren 380 nichtzahlende Netflix-Nutzer:innen. Ebenfalls interessant: Weitere 700 der Befragten hatten noch keinen Zugang zu Netflix. Von ihnen zögen immerhin knapp 40 Prozent die günstige werbefinanzierte Abovariante in Erwägung.
Analyst rechnet mit Aufwärtskurs für Netflix-Aktie
Entsprechend sieht Jefferies-Analyst Andrew Uerkwitz auch positiv in die Zukunft, was die künftige Entwicklung der Netflix-Aktie angeht. Diese kletterte Mitte Januar 2023, nach Veröffentlichung der Quartalszahlen, um über zehn Prozent nach oben.
Seitdem pendelt der Aktienkurs um die Marke von 360 US-Dollar herum. Uerkwitz empfiehlt die Netflix-Papiere zum Kauf. Sein Kursziel liegt bei 425 Dollar pro Aktie.
Habe noch nie gesehen, dass bei einer Beschreibung wie „jeder Dritte“ gegendert wird.
Habe euch auf die Blacklist meines Browsers gesetzt.