Erst vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass der deutsche Automobilhersteller Audi bei der kommenden E-Autooffensive in China auf sein etabliertes Markensymbol, die vier ineinander verschränkten Ringe, verzichten will. Zuvor hatten sich auch Renault, Peugeot, Citroën, Porsche oder BMW in Sachen Logo und Marken neu erfunden.
Radikaler Umbruch in der Autobranche
Offenbar spiegelt der Drang zu neuen Markenidentitäten den aktuellen Umbruch der Autobranche in Richtung E-Mobilität wider. Einen besonders radikalen Wandel macht offenbar Jaguar durch – sowohl was das Thema Elektroautos als auch die Neugestaltung des Logos angeht.
Denn Jaguar im Sommer 2024 hatte der britisch-indische Konzern angekündigt, sich künftig als reiner E-Autobauer aufzustellen – und schon bald keine Verbrenner mehr zu verkaufen. Weil sich der Marktstart des ersten Elektroautos des Premium-Konzerns, Jaguar GT, auf 2026 verschiebt, und wegen des Produktionsstopps für die aktuellen Modelle, verkauft Jaguar 2025 keine Neuwagen.
Springende Raubkatze verschwindet aus Logo
Die radikale Transformation zeigt sich auch im Logo. Der von Markengründer William Lyons erdachte springende Jaguar, der bisher die Luxusfahrzeuge des Konzerns zierten, ist Geschichte. Ganz verschwinden wird die Raubkatze aber nicht, wie 24auto.de schreibt. Sie wird als Silhouette auf einer Plakette mit Streifenmuster abgebildet.
Nach dem Motto „copy nothing“ hat Jaguar jedenfalls ordentlich Hand an die Schrift angelegt. Statt des bisherigen Schriftzuges in Großbuchstaben – unter der springenden Raubkatze – wird der Firmenname jetzt in einem wilden Mix aus Groß- und Kleinbuchstaben geschrieben.
Statt „JAGUAR“ steht dort jetzt „J a G U a r“ – was offenbar die britische Aussprache im Gegensatz zur US-amerikanischen betonen soll. Im Logo sind ein „J“ und ein „R“ zu sehen. Die beiden Buchstaben lassen sich auch als zwei gespiegelte „J“ lesen.
Kritik und Spott an neuem Jaguar-Logo
Im Netz überschlagen sich Spott und Kritik. Elon Musk etwa fragte, ob Jaguar noch Autos verkaufe. Ein X-Nutzer meint, dass Jaguar damit seine Marke getötet habe. Zudem wurde eine zu große Orientierung an der Modewelt kritisiert.
Ein Markendesigner erklärte per Social Media, dass die Markengestaltung in Designkursen künftig als Negativbeispiel gebracht werden. Jaguars Chief Creative Officer Jerry McGovern erklärte derweil bei der Vorstellung des neuen Designs, dass der Konzern keine Angst habe zu polarisieren.