Aktive ETFs: So will UnitPlus bei dem Trend-Thema mitmischen
Unitplus steigt in den Handel mit aktiven ETFs (Exchange Traded Fund) ein. Nutzer:innen können in ein global anlegendes Portfolio investieren, das aus sieben aktiven ETFs besteht. Das Berliner Fintech ist eine Art Neo-Asset-Manager und bietet bislang schon einen kostenlosen Sparplan und mit den „Berg-Portfolios“ auch Investitionsmöglichkeiten in Aktien und Anleihen.
Mit „AktienPlus“ will Unitplus nun aber auch beim neuen Trend aktiver ETFs mitmischen. Mitgründer Fabian Mohr hat bereits im vergangenen Jahr gezeigt, dass man sich bei solchen Themen gerne innovativ vorgeht: Um vom Trend hin zu Tagesgeldkonten zu profitieren, brachte das Start-up mit „CashPlus“ im Mai 2023 eine Art Tagesgeld mit aktuell 3,23 Prozent Zinsen auf den Markt. Allerdings handelt es sich dabei nicht um ein klassisches Tagesgeldkonto. Hinter Cashplus steckt ein sogenannter Geldmarktfonds.
Die Kund:innen des Fintechs haben nach Angaben des Start-ups aktuell einen 9-stelligen Betrag angelegt. Rund 40 Prozent nutzen dabei einen Sparplan und haben dort durchschnittlich 210 Euro auf der hohen Kante.
Wie funktioniert „AktienPlus“?
Für das neue ETF-Angebot arbeitet Unitplus mit der US-Investmentbank J.P. Morgan zusammen. Deren Asset-Manager optimieren die angebotenen aktiven ETFs im Hintergrund für den Erfolg. Weltweit verwaltet das Multi-Asset-Solutions-Team von J.P. Morgan Asset Management Modell-Portfolios im Wert von über 14 Milliarden US-Dollar.
In den fünf Jahren von Oktober 2019 bis September 2024 erzielten die Portfolios eine durchschnittliche Rendite von 12,7 Prozent – was jedoch keine Garantie dafür bietet, dass sie auch in Zukunft eine ähnlich hohe Rendite abwerfen. UnitPlus selbst geht in einer Prognose von einer künftigen Rendite von 9.41 Prozent aus. Investiert wird in den sieben ETF-Modulen vor allem in Unternehmen aus den USA (59,11 Prozent), der Eurozone (9,61 Prozent) und Japan (7,13 Prozent), ein kleiner Teil geht auch in Schwellenländer (8,51 Prozet).
Die Kosten liegen bei 0,76 Prozent pro Jahr und damit zwischen den kostengünstigen passiven ETFs (0,2 bis 0,5 Prozent), die bei vielen Banken und Neobrokern angeboten werden, und klassischen Publikumsfonds (1,0 bis 2,5 Prozent pro Jahr).
In den kommenden Monaten will Mitgründer Mohr AktienPlus so weiterentwickeln, dass es sich auch für das angedachte Altersvorsorgedepot eignet, das Ex-Finanzminister Christian Lindner vorgeschlagen hatte. Nach dem Bruch der Ampel-Koalition ist es allerdings ungewiss, was aus diesem Vorschlag wird.
Was sind aktive ETFs?
Passive ETFs bilden normalerweise einen bestimmten Index, wie etwa den S&P 500 oder den deutschen Dax nach. Besonders beliebt ist auch der Weltindex MSCI World. Da hier kein Mensch das Portfolio aktiv managt, sind sie deutlich günstiger als Fonds, bei denen ein Asset-Manager versucht, den Markt zu schlagen.
Aktive ETFs sind ein Zwitter aus diesen beiden Investmentmöglichkeiten: Hier greift ein Fondsmanager hin und wieder aktiv ein, um ausgewählte Aktien überzugewichten und so bessere Renditen zu erzielen, als der Markt. Aktive ETFs versprechen also eine Chance auf Überrendite. Eine Garantie, dass der Ansatz dauerhaft besser abschneidet als der Markt, gibt es allerdings nicht. Trotzdem sind sie ähnlich günstig wie passive ETFs.
Aktive ETFs sind gerade ein großer Trend in der Geldanlage – der Trend schwappt aus dem US-Markt zu uns. So ist die bekannte US-Investorin Cathie Wood, eine Vorreiterin für die aktiven ETFs, mit ihren Ark Innovation ETF vor einigen Monaten nach Europa gekommen.
“Durch die Kuratierung des Portfolios und die einfache Investierbarkeit können Anfänger wie Profis in den Genuss eines Innovationstrends kommen, der in den USA schon deutlich an Fahrt aufgenommen hat”, sagt Unitplus-Mitgründer Mohr. In den USA wird das Investitionsvolumen in aktive ETFs bis Ende 2024 laut der New Yorker Börse (NYSE) bereits bei über 750 Milliarden US-Dollar liegen. In Deutschland gibt es hingegen bislang nur Investitionen von 22,3 Milliarden Euro in solche Fonds.
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