Aktive Geräuschunterdrückung für deine Ohren: Qualcomms Adaptive ANC verspricht perfekten Klang

Im Frühjahr hatte der US-amerikanische Chip-Entwickler Qualcomm unter anderem einen Premium-SoC (System-on-a-Chip) für den Einsatz in Bluetooth-Headsets vorgestellt. Dieser Bluetooth-SoC mit dem sperrigen Namen QCC514x ist bereits werksseitig mit Qualcomms Hybrid ANC (ANC: Active Noise Cancellation, aktive Geräuschunterdrückung) ausgestattet.
Mit der Hybrid ANC hatte Qualcomm eine erstklassige Sound- und Sprachqualität versprochen, die wegen ihrer außerordentlich geringen Latenzzeit für schnell wirksame und situationsgenau passende Geräuschunterdrückung sorgen soll. Zudem sei sie so angelegt, dass die Umschaltung zwischen Musikwiedergabe und Sprachein-/ausgabe ohne hörbare Unterbrechungen der Geräuschunterdrückung funktioniere, so Qualcomm im Frühjahr.
Das nun vorgestellte Adaptive ANC, das Qualcomm für den Bluetooth-SoC QCC514x verfügbar machen wird, geht einen Schritt weiter: Wie der Begriff „adaptiv“ bereits vermuten lässt, handelt es sich um eine Geräuschunterdrückung, die sich dynamisch an die jeweilige Situation anpasst.
Zu den Faktoren, die die adaptive Anpassung triggern, gehört neben den üblichen Parametern wie einer lauten oder leisen Umgebung vor allem ein veränderter Sitz der Kopfhörer im Ohr. Qualcomms Adaptive ANC überwacht also stetig den Sitz der Kopfhörer und gleicht entstehende Leaks durch Änderungen in der Geräuschunterdrückung aus. Damit soll ein gleichmäßiges Hörerlebnis sichergestellt werden.
Dabei soll die Technologie nicht etwa eine akustische Isolation erzeugen, die von manchem sogar als unangenehm empfunden werden könnte. Vielmehr sollen Außengeräusche hörbar bleiben, soweit sie zu den wichtigen Hintergrundgeräuschen, etwa Verkehr während des Morgenlaufs oder Einsatzfahrzeuge auf dem Weg zur Arbeit, gehören.
Für Nutzer kann Adaptive ANC deutliche Komfortvorteile bringen. Wer hat nicht schon seine Earbuds regelrecht in den Gehörgang geschraubt, weil sich einfach kein sauberer Sound-Verschluss finden ließ, der einigermaßen für weniger Außenkulisse und einen nennenswerten Bass gesorgt hätte? Derart ins Ohr gepropfte Earbuds trägt allerdings niemand gern lang.
Qualcomms Lösung verspricht einen guten Klang mit ebensolcher Geräuschunterdrückung bereits bei locker getragenen Earbuds, die keinen Druck auf das Ohrinnere ausüben. Gelingt das, wäre das möglicherweise der Durchbruch der In-Ears im Büroalltag. Das würde durch ein weiteres Qualcomm-Versprechen begünstigt: Adaptive ANC soll sich nämlich verzögerungsfrei über alle drei denkbaren Modi des Wireless-Headsets nutzen lassen. So soll ein während des Hörens von Musik eingehender Anruf problemlos angenommen werden können, ohne dass die Geräuschunterdrückung aussetzt. Ebenso soll es sich bei der Nutzung von Sprachassistenten verhalten.
Tatsächlich ist der korrekte Sitz bei In-Ears mit ANC ein kritischer Faktor. Samsung versucht es bei seinen Galaxy Buds Live mit einer speziellen Bohnenform, die einen guten Sitz im unteren Teil der Ohrmuschel verspricht. Sony verlangt für seinen beliebten WF-1000XM3 Fotos von euren Ohren, um den Fit der Earbuds anzupassen. Das funktioniert dann zudem nur unter Nutzung von Musikdiensten mit hoher Soundbandbreite wie Tidal oder Deezer 360.
Da klingt Qualcomms Lösung niederschwelliger. Was jetzt noch fehlt, sind Earbuds, die den QCC514x auch einsetzen.
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