Amazon: Abschaltung der 3G-Netze macht ältere Kindle-Reader in den USA nutzlos
In den USA erhalten Nutzerinnen und Nutzer der allerersten Kindle-Modelle derzeit E-Mails vom Hersteller Amazon. Darin werden sie darüber unterrichtet, dass ihre Geräte irgendwann nach dem Dezember 2021 keinen Internetzugang mehr haben werden. Betroffen sind ausschließlich Kindles, die zwischen 2007 und 2009 erworben worden waren – konkret geht es um die Kindle-Modelle der ersten und zweiten Generation sowie den Kindle DX der zweiten Generation. Das berichtet The Verge.
Kollateralschaden: 3G-Abschaltung macht Funkmodul nutzlos
Die ersten Kindle-Modelle hatte Amazon seinerzeit ausschließlich mit einem UMTS-Funkzugang ausgestattet, der in Kooperation mit den Mobilfunk-Providern für die Nutzenden kostenlos war und über den sie neuen Lesestoff aus dem Kindle-Shop ziehen konnten. WLAN hatte Amazon seinen Uralt-Kindles nicht spendiert.
Jetzt werden die Provider die Netze abschalten. Danach bleibt die Möglichkeit, die Geräte per USB-Kabel an den eigenen Rechner zu koppeln und von dort aus Inhalte auf die Reader zu laden, natürlich erhalten – ist aber weniger komfortabel.
Glück, nein WLAN muss man haben
Weniger betroffen sind jene Modelle, die zwar ebenfalls ein UMTS-, zusätzlich aber ein WLAN-Modul haben. Wie Amazon bekannt gibt, handelt es sich dabei um Kindle Keyboard (3. Generation), Kindle Touch (4. Generation), Kindle Paperwhite (5., 6. und 7. Generation), Kindle Voyage (7. Generation) und Kindle Oasis (8. Generation). Nach 2016 erworbene Kindles mit Mobilfunkmodul arbeiten bereits mit LTE (4G) und sind daher nicht betroffen.
Kundinnen und Kunden mit Uralt-Kindles erhalten in den USA nun das Angebot, einen aktuellen Kindle Paperwhite oder Oasis mit einem Rabatt von 50 US-Dollar zu erwerben. Einen 15-Dollar-Gutschein für neuen Lesestoff legt Amazon noch obendrauf.
Deutschland deutlich später erst betroffen
In Deutschland stellt sich das Problem nicht in gleicher Schärfe. Hier will Amazon nach eigener Angabe ein Update bringen, dass das „vorübergehende Roaming zu anderen Netzbetreibern ermöglicht, die noch 2G- oder 3G-Netze unterstützen“.
Solange es in Deutschland also noch ein funktionierendes Netz unterhalb von 4G gibt, sollten auch Uralt-Kindles funktionieren. Wer allerdings tatsächlich immer noch einen E-Reader von 2009 verwendet, sollte die Gelegenheit nutzen und sich vielleicht mal ein technisches Upgrade gönnen – ganz unabhängig von Mobilfunkanbindungen.