Keine Zeit für Toilettenpause? Amazon steht in der Kritik

Kritik an den Arbeitsbedingungen kennt man bei Amazon schon. (Foto: Cineberg/Shutterstock)
Angestellte des Lagerhauses in Bessemer, Alabama, sind derzeit damit beschäftigt, die erste Gewerkschaft von Amazon-Mitarbeitenden in den USA zu gründen. Am 30. März werden die Abstimmungsergebnisse ausgezählt. Bei Amazon zeigt man sich erwartungsgemäß wenig begeistert davon und ist bemüht, die Notwendigkeit einer Arbeitnehmendenvertretung infrage zu stellen. Das ging jetzt gehörig nach hinten los.
Berichte über fragwürdige Arbeitsbedingungen und viel zu hohe Zielvorgaben in Amazons Lagern und für die Lieferantinnen und Lieferanten gibt es dabei immer wieder. Auf Twitter hat der offizielle News-Account des Onlinehandelsriesen den vielfach vorgetragenen Vorwurf, Angestellte sähen sich aus Zeitmangel genötigt, in Flaschen zu urinieren, abgewiesen.
„Ihr glaubt diese Geschichten mit dem In-Flaschen-pinkeln nicht wirklich, oder? Niemand würde für uns arbeiten, wenn das wahr wäre“, heißt es in dem Tweet. Gefolgt von einem Seitenhieb an den zuständigen Senator, er möge sich dafür einsetzen, dass auch andere Arbeitgeber ihren Angestellten die Benefits bieten, die es bei Amazon gäbe.
Diese verhältnismäßig schnippische Reaktion stieß auf gehörigen Widerspruch und trat geradezu eine – Verzeihung – Flut an Fotos mit dem Urin angeblicher Amazon-Angestellter gefüllter Flaschen los. Mehrere Journalistinnen und Journalisten, die teils seit vielen Jahren über die Arbeitsbedingungen bei Amazon berichten, teilten ihre Beweisstücke, darunter auch Fotos der berüchtigten Urinflaschen.
Amazon steht immer wieder für die Bedingungen in der Kritik, unter denen Angestellte zur Arbeit gezwungen sind. Im vergangenen Jahr häuften sich die Meldungen über einen zu laschen Umgang mit Sicherheitsvorkehrungen im Zusammenhang mit den Schutzmaßnahmen vor dem Coronavirus. Das mündete sogar in Streiks und Klagen vonseiten der Mitarbeitenden. Auch der Vice President von Amazons Cloud-Sparte AWS hatte im Mai hingeschmissen, weil er mit dem Umgang mit den Mitarbeitenden nicht einverstanden war.
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Aber leider kauft eine Vielzahl an Menschen weiterhin bei diesen Sklaventreibern ein und wundern sich, dass es bei uns deswegen immer weniger Arbeitsplätze gibt. Und das ist nicht nur Corona bedingt so. Und die Politik unternimmt ebenfalls nichts, obwohl sie kaum Steuern bei uns bezahlen. Auch das ist meiner Meinung nach unverständlich.
Weil es ähnliche Probleme selbst bei kleinen deutschen Händlern geben kann. 11-Stunden-Schichten als angestellte Buchhändlerin allein in kleiner Filiale am Samstag und der Sicherheitsdienst vertritt mal kurz 5 Minuten für einen Toilettengang.
Mitarbeitende?
Mit dieser Schreibweise von Neusprech kann ich eure Seite leider nicht mehr verfolgen!
Da suche ich mir andere Newsseiten.
Ist Arbeitgeber dann eigentlich erlaubt?
Arbeitgeber is erlaubt, ist ja eher Negativ konnotiert darf daher ruhig männlich sein…