Im Sommer 2018 hatte Instagram mit IGTV eine Plattform an den Start gebracht, die es Nutzern des Dienstes ermöglichte, längere Videos zu veröffentlichen. Damit sollten nicht zuletzt Influencer gelockt werden, ihren Video-Content bei der Facebook-Tochter statt bei Youtube zu veröffentlichen. Jetzt baut Instagram das Angebot aus und sorgt dafür, dass Nutzer – und auch die Plattform selbst – mit IGTV-Inhalten Geld verdienen können.

Einem Bericht der als seriös einzuschätzenden Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge soll Instagram seit Freitag Anfragen an eine Reihe der auf der Plattform aktivsten und populärsten Video-Ersteller geschickt haben. Ziel war es wohl, sie zur Teilnahme an Tests mit Werbung in IGTV-Videos zu bewegen, die Instagram im Frühjahr starten will. Insidern zufolge sollen die Top-Inhalte-Ersteller – ebenso wie bei Youtube – 55 Prozent der Werbeanzeigen zugeschanzt bekommen.

Instagram hat die zum baldigen Start vorgesehene Monetarisierung seiner Videoplattform derweil gegenüber Bloomberg bestätigt. Die Videowerbung sei ein weiterer Schritt, um den Inhalte-Erstellern dabei zu helfen, mit IGTV Geld zu verdienen, so Instagram-COO Justin Osofsky. Aber, so schränkte Osofsky gleich ein, man sei derzeit in Verhandlungen mit einigen wenigen aufstrebenden Content-Erstellern, damit diese bei den Tests helfen. Geplant sei, das Angebot langsam voranzutreiben. Heißt: Es dürfte noch eine Weile dauern, bis „normale“ IGTV-Content-Ersteller Zugriff darauf bekommen.

Bisher hatte eine zu geringe Beteiligung an den Werbeeinnahmen Top-Influencer davon abgehalten, IGTV in größerem Umfang zu nutzen. Dabei spielen Werbeanzeigen in der Haupt-App von Instagram jährlich schon rund 20 Milliarden US-Dollar an Umsatz ein – über ein Viertel der Gesamteinnahmen von Instagram-Mutter Facebook. Zum Vergleich: Youtube hat im vergangenen Jahr 15 Milliarden Dollar an Werbeeinnahmen generiert.

Neben den Textanzeigen im Instagram-Feed bietet der Dienst auch schon Anzeigen in den Stories an. Anders als Youtube hat Instagram seine Inhalte-Ersteller aber bisher nicht an den Einnahmen beteiligt. Das soll sich jetzt ändern.

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