Anti-Tracking: Safari-Update bringt vollständiges Blockieren von Drittanbieter-Cookies
Seit 2017 soll Apples Intelligent Tracking Prevention Safari-Nutzer davor schützen, dass ihr Surfverhalten von Websitebetreibern seitenübergreifend verfolgt wird. Mit dem Update auf iOS and iPadOS 13.4 vom Dienstag sowie Safari 13.1 in macOS hat Apple seinem Webbrowser jetzt ein umfassendes Update spendiert. Damit sollen Drittanbieter-Cookies künftig komplett blockiert werden können, wie der Webkit-Entwickler John Wilander wissen lässt.
Safari: Cookies ohne Ausnahme blockieren
Sollte das so funktionieren wie geplant, wäre es Werbeanbietern oder Websitebetreibern ab sofort unmöglich, Safari-Nutzer beim Surfen im Internet zu verfolgen – ohne, dass diese spezielle Maßnahmen ergreifen müssten. „Das ist eine erhebliche Verbesserung für den Datenschutz, da dadurch keine Ausnahmen mehr möglich sind, die etwa ,ein kleines bisschen seitenübergreifendes Tracking‘ ermöglichen“, so Wilander. Allerdings soll das Ganze für die Nutzer selbst nur wenig spürbar sein, da der Tracking-Schutz von Safari das mehr oder weniger schon bisher angeboten habe.
Apple wies aber auch darauf hin, dass Safari jetzt der einzige größere Browser sei, der eine solche komplette Cookie-Blockade durchgesetzt habe. Bisher hätten das nur der Tor-Browser und mit einigen Abstrichen Brave im Angebot. Nutzer des derzeit populärsten Browsers Chrome werden noch zwei Jahre auf einen verschärften Tracking-Schutz warten müssen. Google hat die Komplett-Blockade von Drittanbieter-Cookies für 2022 angekündigt.
Wilander nutzte die Ankündigung des Safari-Updates auch dafür, dem Google-Team zu danken, das im Januar auf schwere Mängel in Apples Intelligent Tracking Protection hingewiesen hatte. Demnach konnte gerade diese Einstellung dazu missbraucht werden, das Surfverhalten von Safari-Nutzern auszuspionieren. Diese Lücke sei in der neuen Safari-Version geschlossen, erklärte Wilander.
Storage-Access-API erlaubt legale Angebote
Für legale Angebote hat Apple übrigens die Storage-Access-API eingeführt. Damit soll es weiterhin möglich sein, sich beispielsweise auf einer Seite anzumelden und die Login-Informationen auf eine andere Seite weiterzugeben, wie mactechnews.de verdeutlicht. Das geschieht über einen Zugriffsschlüssel und erfordert unbedingt die Zustimmung des Nutzers.
Mit dem steigenden Schutz der Privatsphäre geht daher auch ein Verlust der Bequemlichkeit einher. Dass Cookies von besuchten Seiten nur noch sieben Tage gültig sind, sorgt dafür, dass viele Voreinstellungen nicht mehr dauerhaft gespeichert werden. Apple jedenfalls will seinen Tracking-Vorstoß auch anderen Browserherstellern schmackhaft machen. Wilander zufolge werde der Konzern in der Datenschutzgruppe des W3C über seine Erfahrungen mit der Technologie berichten.
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