Während wir uns im November schon fragten, wo Apples Carplay der nächsten Generation denn nun bleibe und manche gar schon davon ausgingen, Apple werde seinen versprochenen Zeitplan nicht einhalten, gibt es jetzt neue Informationen. Das passt zu Apples Ansage, bis Ende 2023 erste Ankündigungen zu Fahrzeugen zu machen. Das Unternehmen hat zwei Autobauer genannt, die das neue Carplay in ihre Autos holen werden.
Apple Carplay der nächsten Generation: Porsche und Aston Martin sind an Bord
Eine offizielle Ankündigung zu den Partnerschaften hat Apple nicht veröffentlicht, uns liegen allerdings Zitate und auch Bildmaterial vor. Beides soll zeigen, wie sich die Carplay-Nutzeroberfläche in die Fahrzeuge verschiedener Autobauer integrieren lässt. Zuerst hatten Car and Driver und Mac and I berichtet.
Laut Apple werden zuerst Porsche und Aston Martin die neue Carplay-Nutzeroberfläche in ihre Fahrzeuge integrieren. Welche Modelle den Anfang machen werden, haben weder die Autobauer noch der iPhone-Hersteller verraten.
Wie Apple schreibt, habe das Unternehmen „eng mit den Autoherstellern zusammengearbeitet, um ein Erlebnis zu schaffen, das das Beste von iPhone und jedem Autohersteller zusammenbringt und eine einheitliche, konsistente Schnittstelle bietet, die für jedes Fahrzeug einzigartig ist“.
Das Thema Einzigartigkeit spielt bei Autobauern eine elementare Rolle, denn vor allem die Premiumhersteller wollen eine Nutzer:innenerfahrung aus einem Guss, die letztlich den Anspruch der Marke widerspiegelt. Beim Carplay der neuen Generation befürchteten einige Hersteller, sich so zu Blechbiegern degradieren zu lassen.
Carplay: Das iPhone regiert im Auto …
Diese Furcht kommt nicht von ungefähr, denn beim Verbinden eines iPhones mit dem Fahrzeug kann die iPhone-Software gewissermaßen sämtliche Fahrzeug-Bildschirme kapern. Vom Infotainment-Display bis hin zum Kombi-Instrument des Autos hinter dem Lenkrad steht alles unter Apples Kontrolle.
Neben den Funktionen wie Radio und Navigation können mit dem neuen Carplay weitere Funktionen des Autos, wie etwa die Temperaturregelung, direkt gesteuert werden. Unter Verwendung der Fahrzeugdaten soll Carplay zudem nahtlos die Geschwindigkeit, den Kraftstoffstand, die Temperatur und mehr auf dem Kombi-Instrument anzeigen, so Apple. Ferner bietet die Software Optionen „zur Personalisierung, von Widgets bis zu ausgewählten Designs für die Anzeigen“ an.
… in enger Abstimmung mit den Autobauern
Dass Porsche und Aston Martin sich für den Support des neuen Carplay entschieden haben, dürfte mit den Möglichkeiten zusammenhängen, die Apple den Autobauern bietet. Denn „die nächste Generation von Carplay ermöglicht es Automobilherstellern, ihre Markenqualitäten und -merkmale durch ein einzigartiges Fahrzeugerlebnis zu repräsentieren, das ihre reiche Geschichte, ihre Werte und ihre Vision verkörpert“, so Apple.
Bei der Ankündigung des Next-Gen-Carplay im Juni 2022 war zunächst ungewiss, wie die Möglichkeiten der Mitgestaltung für die Autobauer aussehen würden. Wie Alan Dye, Vice President of Human Interface Design bei Apple, erklärt, erfolgt die Entwicklung von Carplay in enger Zusammenarbeit mit den jeweiligen Autobauern: „Für die nächste Generation von Carplay haben wir uns mit Autoherstellern zusammengetan, um ein völlig neues, einheitliches Erlebnis zu schaffen, das das Beste von Apple und jedem einzelnen Autohersteller in sich vereint. Es ist eine Mischung aus der persönlichen iPhone-Erfahrung der Anwender:innen und der starken Markenidentität des jeweiligen Automobilherstellers.“
Carplay 2.0: 2024 wird spannend
Im Zuge des WWDC-2022-Teasers hatte Apple schon erste Autobauer genannt, mit denen der Konzern am Next-Gen-Carplay arbeite. Porsche gehörte damals schon zu den kommunizierten Partnern – Aston Martin indes nicht. Beide haben sich zwar zu dem neuen Infotainment-Aufsatz bekannt, bei Porsche ist aber nicht klar, wann das erste Modell mit der Carplay-Version erscheinen soll. Man könnte spekulieren, dass der neue vollelektrische Macan, der Anfang 2024 erwartet wird, schon die neue Carplay-Version an Bord hat.
Aston Martin lässt sich derweil etwas tiefer in die Karten schauen, da der Premiumautobauer verrät, dass das neue Carplay mit dem neuesten Infotainment-System kompatibel ist. Dieses werde ab 2024 in Fahrzeugen wie dem DB12 Coupé und dem DB12 Cabrio eingeführt.
Abzuwarten ist derweil, wann die weiteren angekündigten Partner wie Acura, Audi, Ford, Honda, Infiniti, Jaguar, Land Rover, Lincoln, Mercedes, Nissan, Polestar, Renault und Volvo den Carplay-2.0-Start bekannt geben – oder ob überhaupt.