„Universal Apps“: Apple soll iOS und macOS näher zusammenbringen – schon 2018
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iOS 12: Apple soll mit Project „Marzipan“ iPhone-Apps auf den Mac bringen
Wie der gut vernetzte Mark Gurman von Bloomberg berichtet, arbeitet Apple unter dem Projekt „Marzipan“ daran, ein einheitliches Ökosystem für Macs, iPhones und iPads zu entwickeln. Entwickler sollen die Möglichkeit erhalten, ihre Apps so zu entwickeln, dass sie auf iOS und auf Macs ohne zusätzliche Anpassungen gleichermaßen laufen.
Schon ab Anfang nächsten Jahres sollen Entwickler die Möglichkeit erhalten, eine einzige Anwendung zu programmieren, die sowohl für Touchscreen-Bedienung als auch per Maus und Trackpad optimiert sind, so Gurman.

Mit iOS 12 und macOS 10.14 sollen iOS-Apps auch auf dem Mac laufen. (Bild: Apple)
Laut Gurman hätten einerseits Entwickler weniger Arbeit, da sie fortan nicht mehr ihre Apps für zwei Apple-Plattformen entwickeln müssen. Andererseits würden auch Nutzer davon profitieren, denn zahlreiche App-Entwickler vernachlässigten eine der beiden Plattformen zugunsten der anderen. Hier hat iOS die Nase vorn, wie Gurman am Beispiel der Twitter-App erläutert: Die iPhone- und iPad-Apps würden regelmäßig die neuesten Features des Netzwerks erhalten, während die Mac-App nur sporadische Updates erhalte.
iOS 12 und macOS 10.14: Neue Cross-Plattform wird eines der 2018er Highlights
Die neue Plattform werde laut Gurman eines der Highlights des nächsten Jahres werden, die iOS und macOS betreffe. Damit wird sie Bestandteil von iOS 12 und macOS 10.14 sein, deren neue Funktionen erwartungsgemäß erstmals auf der WWDC 2018 im Juni angekündigt werden könnten. Vielleicht gibt es sogar schon eine Preview im Frühjahr 2018.

Ob der Mac-App-und der App-Store künftig unter einem Dach zu finden sind? (Bild:Apple)
Wie Gurman weiter erklärt, sei durchaus möglich, dass Apple seine Pläne nach hinten verschieben könnte. Derzeit stehe dem Informanten des Bloomberg-Reporters zufolge ein Release zum Herbst nächsten Jahres im Raum. Ob mit diesem Schritt die beiden Stores zusammengelegt werden, sei ungewiss, aber denkbar.
Seit Jahren arbeitet Apple daran, seine beiden Plattformen einander näher zu bringen. iOS-Funktionen fließen kontinuierlich in macOS ein, einige macOS-Features wie das Dock und weitere haben es in iOS geschafft. Hardwareseitig entwickelt Apple seit Jahren eigene Prozessoren für iPhones und iPads. Mit dem T1- und T2-Chip fließt dieser Trend auch in Mac-Hardware ein. Im iMac Pro dient der T2-Coprozessor unter anderem dazu, den Startvorgang abzusichern. Die System-Wiederherstellung des Premium-iMacs mutet dadurch wie der DFU-Modus beim iPhone an.
Nach einer vollständig originären Idee klingt Apples Ansatz allerdings nicht. Denn Microsoft verfolgt dieses Konzept mit seinen Universellen Windows Apps seit 2014. Falls Apple die neue App-Plattform jedoch richtig umsetzt, könnte das Unternehmen seinen Mac-App-Store mit neuem Leben füllen. Dieser wird weit weniger genutzt als der App-Store für iOS.
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