NFT jetzt auch im App-Store erlaubt: Darum sind Krypto-Startups trotzdem unzufrieden
Die gute Nachricht zuerst: Apple erlaubt laut Informationen des Technologiemediums The Information in seinem App-Store den Verkauf von NFT. Die zumindest für viele NFT-Interessierte schlechte kommt aber gleich hinterher: Startups müssen dafür eine Gebühr von 30 Prozent zahlen – auf jede Transaktion. Damit ordnet Apple NFT-Käufe in dieselbe Kategorie wie normale In-App-Käufe ein.
Kritik von mehreren Seiten
Laut The Information erlaubt Apple nun den Kauf und Verkauf von NFT über Apps, die auf seinem Marktplatz gelistet sind, erhebt jedoch seine Standardgebühr von 30 Prozent auf In-App-Käufe – ähnlich wie jene vom Android-App-Store Google Play.
Die 30-prozentige Gebühr wird von einigen NFT-Beobachter:innen als „grotesk überteuert“ bezeichnet – insbesondere im Vergleich zu Standard-NFT-Marktplatzprovisionen, die bei etwa 2,5 Prozent liegen. Techblogger Florian Mueller bezeichnete Apples „App-Steuer“ auf NFT-Verkäufe als „missbräuchlich, aber konsequent“, während Tim Sweeney, CEO des Softwareunternehmens Epic Games, twitterte, dass Apple eine weitere aufkommende Technologie „vernichtet“, die „mit seinem grotesk überteuerten In-App-Zahlungsdienst konkurrieren könnte“.
Magic Eden reagiert auf Apples Entscheidung
Epic Games kollidiert nicht zum ersten Mal mit Apple. Das Softwareunternehmen hat bereits ein Gerichtsverfahren gegen Apple eingeleitet, nachdem sein Flaggschiffspiel „Fortnite“ im August 2020 aus dem App-Store gestrichen wurde. Der Grund dafür war, dass Epic Games versucht hatte, über In-Game-Käufe die Gebühren von Apple zu umgehen.
Erste handfeste Reaktionen auf Apples Entscheidung gibt es auch schon: Laut The Information hat der beliebte NFT-Markt Magic Eden seinen Dienst aus dem App-Store zurückgezogen, nachdem er von Apples Gebühren erfahren hatte.
Auch positive Stimmen zu vernehmen
Andere NFT-Marktplätze im App-Store bieten anscheinend aufgrund der hohen Gebühren nur eine eingeschränkte Funktionalität an. Eine große Herausforderung für alle NFT-Verkäufer:innen ist, dass die Transaktionen in US-Dollar und nicht in Kryptowährung durchzuführen sind, was sich angesichts der Volatilität der Kryptowährungsmärkte als riskant erweisen könnte.
Es gibt aber auch positive Stimmen aus der NFT-Welt zur Apple-Entscheidung. Gabriel Leydon, CEO des Web-3-Spieleentwicklers Limit Break, sagte, dadurch sei nun das Potenzial gegeben, NFT weltweit mehr als einer Milliarde Gamer näherzubringen. Er würde Apple deshalb „sehr erfreut“ 30 Prozent von einem kostenlosen NFT geben, sagte er.