Der taiwanische Technologiekonzern Foxconn und der chinesische Autobauer Geely wollen nicht weniger als „das Modell der Automobilindustrie revolutionieren“. Mit der kombinierten Kraft aus Informations-, Kommunikations- und Fertigungstechnologien will das Gemeinschaftsunternehmen Autobauer dabei unterstützen, den „Übergang zu neuen innovativen und effizienten Herstellungsprozessen und Geschäftsmodellen“ zu beschleunigen.
Auftragsfertigung und Beratung: IT trifft Autobau
Dabei werden Foxconn und Geely jeweils 50 Prozent am Unternehmen halten. Im Vorstand sitzen jedoch drei Foxconn-Leute und nur zwei Geely-Vertreter. Auch den Geschäftsführer wird Foxconn stellen.
Was das neue Unternehmen konkret machen will, ist unklar. Kunden oder Projekte, die den Start begleiten würden, scheint es noch nicht zu geben. Denkbar ist, dass sich das Joint Venture auf kleine Elektro-Startups als Kunden fokussiert – also auf Unternehmen, die aus eigener Kraft nicht in der Lage wären, eine Serienproduktion aufzubauen.
In diesem Zusammenhang könnte auch Geelys SEA-Plattform eine Rolle spielen. Die war im September 2020 ausdrücklich als Plattform auch für Drittanbieter präsentiert worden.
Dienstleister für kleinere Startups wäre nützlich
Diese Interpretation würde zu den sonstigen Aktivitäten der beiden Unternehmen im E-Mobility-Bereich passen. So war Foxconn erst im Januar eine Partnerschaft mit dem Stromer-Bauer Byton eingegangen. Diese Partnerschaft hat zum Ziel, die Serienfertigung des M-Byte in Gang zu bringen. Der Produktionsbeginn ist nun für Anfang 2022 geplant. Geely wiederum arbeitet mit dem Technologiekonzern Baidu zusammen. Ziel der Kooperation ist es, Elektroautos für Baidu zu entwickeln und zu bauen.
Gut möglich, dass beide Unternehmen als Erkenntnis aus diesen Projekten mitgenommen haben, dass es einen generellen Bedarf für einen mit dem entsprechenden Know-how ausgestatteten Dienstleister am Weltmarkt gibt. Schnell fallen einem dann Namen wie Canoo, Sono oder Xpeng ein.