Migräne und Übelkeit: Arbeiten mit VR-Brille laut Studie noch keine Alternative

Manche Metaverse-Verfechter:innen wie Facebook-Gründer und Meta-Chef Mark Zuckerberg sehen in der virtuellen Realität (VR) die Zukunft der Arbeitsumgebung. Die aktuell größte Hürde: Die Mitarbeiter:innen im virtuellen Büro müssten den ganzen Arbeitstag über eine VR-Brille tragen. Bisher gibt es noch sehr wenige Erkenntnisse darüber, wie sich das Arbeiten in der virtuellen Welt auf Dauer auf die Menschen auswirkt. Ein Team internationaler Forscher:innen ist dem Ganzen jetzt auf den Grund gegangen.
1 Woche mit oder ohne VR-Brille arbeiten
Für die Vergleichsstudie Quantifying the Effects of Working in VR for One Week haben Wissenschaftler:innen der Hochschule Coburg, der britischen University of Cambridge, der Universität Primorska in Slowenien sowie der Research-Abteilung von Microsoft 16 Proband:innen eine Woche lang mit einer VR-Brille arbeiten lassen. Die Arbeitswoche umfasste dabei fünf Tage mit jeweils acht Stunden. Die Vergleichsgruppe arbeitete hingegen vor einem herkömmlichen Computerbildschirm.
Als VR-Brille brachten die Forscher:innen die Oculus Quest 2 an den Start. Diese, so heißt es in der Studie, sei zwar nicht die bestmögliche verfügbare Wahl, entspreche aber den Bedingungen einer echten Arbeitsumgebung. Außerdem hat sich Metas VR-Headset in den vergangenen Monaten zum wahren Verkaufsschlager entwickelt. Als Verkaufstreiber gilt dabei der Hype ums Metaverse. Was für einen kurzen Ausflug in die virtuelle Welt ausreichend sein mag, scheint sich aber im Arbeitsleben nicht unbedingt zu bewähren, wie Golem schreibt.
Schlechtere Bewertungen für VR-Arbeit
Zwei Teilnehmer brachen den VR-Versuch schon am ersten Tag aufgrund von Migräne, Übelkeit und Angst ab. Außerdem gab es einen Fall von Simulatorkrankheit – eine Art Reisekrankheit in Simulationen. Die Teilnehmer:innen gab der VR-Arbeit zudem unterdurchschnittliche Bewertungen in puncto Usability. Überhaupt, so das Studienfazit, führte „VR erwartungsgemäß bei den meisten Maßnahmen zu deutlich schlechteren Bewertungen“. Aber: Über den gesamten Zeitraum von einer Woche hinweg habe auch vieles daraufhin gedeutet, dass allmähliche negative Ersteindrücke und anfängliches Unbehagen überwunden worden sei.