Ariane 6: Private Raumstation von Axiom Space setzt auf Raketen aus Europa und Indien

Das aus dem texanischen Houston stammende US-Raumfahrtunternehmen Axiom Space hat sich zu Gesprächen mit Europa und Indien entschlossen, um „die beste Lösung für seine Missionen“ zu finden und seine Lieferkette zu diversifizieren. Dabei geht es um die Bereitstellung von Trägerraketen zum Transport der Teile für die private Raumstation von Axiom Space ins All.
Das US-Unternehmen hält seit 2020 einen Auftrag der US-Raumfahrtbehörde Nasa mit dem Inhalt, ein bewohnbares Modul zu bauen, das an die Internationale Raumstation (ISS) angeschlossen werden soll. Dieses Modul soll der erste Schritt des Unternehmens zum Bau einer eigenen Raumstation im Orbit sein.
So wächst eine private Raumstation aus der ISS heraus
Das Modul wird von dem französischen Raumfahrtspezialisten Thales Alenia Space gebaut und soll im Jahr 2026 fertiggestellt und zur ISS geschickt werden. Es wird die Grundlage für mindestens drei weitere Module gemäß der Raumstationsarchitektur des Unternehmens bilden.
Beim letzten Teil handelt es sich um ein thermisches Energiemodul. Das soll die Axiom-Bauteile in die Lage versetzen, sich von der ISS zu lösen und in der Erdumlaufbahn frei fliegen zu können. Damit würde die bisherige ISS durch eine eigenständige Raumstation ersetzt.
Noch ist es nicht so weit, aber Axiom Space sondiert bereits, welche Partner in Betracht kämen, um die Module und ihre Bauteile ins All zu befördern. Dabei hat das Unternehmen besonders Europa und Indien im Visier.
Ariane 6 könnte ein wichtiges Element der ISS-Nachfolgemission sein
Axiom Space zieht die in Europa entwickelte Ariane-6-Rakete in Betracht. Dafür spricht, dass deren Erstflug Anfang dieses Jahres ohne Zwischenfälle verlief. Alle Nutzkasten konnten erfolgreich in die Umlaufbahn gebracht werden.
Ebenso interessant könnte das Small Satellite Launch Vehicle der indischen Raumfahrtbehörde ISRO sein. Das wurde allerdings erst jüngst für die Massenproduktion an die Industrie übergeben.