Kettenreaktion: Einzelner Asteroid verursacht Milliarden Krater auf dem Mars
Ein Forschungsteam des Nasa Jet Propulsion Labs in Kalifornien hat herausgefunden, dass ein einzelner Einschlag eines Asteroiden auf der Marsoberfläche deutlich mehr Spuren hinterlassen hat, als man zunächst angenommen hat.
In einem Artikel, der im New Scientist erschienen ist, erklären die Forschenden, dass das singuläre Ereignis für eine immense Anzahl weiterer Krater verantwortlich zu sein scheint. Sie sind durch eine vom Einschlag ausgelöste Kettenreaktion entstanden.
Asteroid auf dem Mars versursacht Kratergebiet von 14.000 Quadratkilometern
Vor 2,3 Millionen Jahren krachte ein gewaltiger Asteroid auf die Oberfläche des roten Planeten. Bis heute sind die Spuren dieses Ereignisses deutlich in der Beschaffenheit der Marslandschaft zu erkennen.
Neben dem Corinto-Krater mit einem stolzen Durchmesser von knapp 14 Kilometern entstand ein weiteres, viel größeres Gebiet, in dem sich laut Nasa-Expert:innen schätzungsweise 1,3 bis 3 Milliarden weitere Krater befinden. Die jeweils circa zehn Meter breiten Einschlagspuren verteilen sich auf einer Fläche von ungefähr 14.000 Quadratkilometern. In diesem Gebiet befand sich zufälligerweise auch der Landepunkt des Mars-Landers Insight.
Die Entdeckung gelang den Wissenschaftler:innen bei der Untersuchung von Satellitenbildern. Die Entstehung der Nebenkrater erklären sie mit einer Kettenreaktion, ausgelöst durch die Heftigkeit des ursprünglichen Aufpralls.
Mars: Einschlag des Asteroiden löst weitere Gesteinsschläge aus
Offenbar ist der Asteroid mit solch einer Wucht auf die Oberfläche des Mars gekracht, dass dabei eine gewaltige Wolke weiterer Gesteinsbrocken aus dem Inneren des Mars in die Luft geschleudert wurde. Dieser als Plume bekannte Effekt – also, dass Gestein aus dem Inneren nach oben befördert wird – ist in besonderer Weise für das Aussehen der Marslandschaft und für so manches Marsbeben verantwortlich.
Die nach oben katapultierten Steine schlugen dann wiederum mit solcher Heftigkeit ein, dass eine Kettenreaktion entstand, die mehrere Milliarden Krater auf der Marsoberfläche verursachte.
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Gesteinsbrocken aus dem All gehören auf dem Mars zum Alltag
Wichtig sind diese Erkenntnisse deshalb, um für eine geplante Landung und eventuelle Besiedlung des Mars genau zu verstehen, welche Bedingungen dort herrschen und unter welchen Umständen sich die Landschaft entwickelt. Da der Mars keine Atmosphäre besitzt, ist er Einschlägen von Gesteinsbrocken aus dem All relativ schutzlos ausgeliefert, was immer wieder zu heftigen Kollisionen führt. Erst vor knapp zwei Jahren hat der immense Einschlag eines Asteroiden sogar Eis aus dem Inneren des Planeten an die Oberfläche befördert.
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