
Olympus Mons auf dem Mars: größter Vulkan unseres Sonnensystems. (Bild: Shutterstock/Dotted Yeti/Nasa)
In den vergangenen vier Jahren hat allein der vor dem Aus stehende Mars-Lander Insight Hunderte Marsbeben registriert – darunter ein „Monsterbeben“ der Stärke fünf.
Da es auf dem Mars keine Plattentektonik (mehr) gibt und bisher auch keine aktiven Vulkane entdeckt wurden, steht die Wissenschaft vor einem Rätsel. Vermutet wird verborgener Vulkanismus. Für einige Beben werden Meteoriteneinschläge verantwortlich gemacht.
Empfehlungen der Redaktion
Jetzt haben die Planetenforscher Adrien Broquet und Jeffrey Andrews-Hanna von der University of Arizona in Tucson eine weitere Erklärung gefunden. Demnach könnte ein sogenannter Plume einen Teil der Marsbeben ausgelöst haben.
Bei einem Plume handelt es sich um ein Phänomen, das auch auf der Erde vorkommt. Dabei dringt heißes Gestein aus dem tieferen Planetenmantel nach oben. Die schlanke schlauchartige Form verbreitert sich bei Erreichen der starren oberen Gesteinsschicht pilzförmig.
Die Plumes (aus dem Englischen/Französischen für Feder oder Rauchfahne) sollen für den sogenannten Hotspot-Vulkanismus verantwortlich sein. Diese Form des Vulkanismus ist nicht an Plattengrenzen gebunden. In Deutschland gilt die Vulkaneifel als Hotspot.
Einen solchen Plume wollen Broquet und Andrews-Hanna jetzt auf der Elysium-Ebene auf dem Mars ausgemacht haben, wie Spiegel Online schreibt. Er soll einen Durchmesser von 4.000 Kilometern haben.
Die Ergebnisse ihrer Analyse, für die sie alle verfügbaren Daten über die Ebene Elysium Planitia zusammengetragen haben, haben die Forscher im Fachmagazin Nature Astronomy veröffentlicht. Der Plume liefere demnach eine natürliche Erklärung für den Vulkanismus in der Region.
Die gefundenen Hinweise auf das Phänomen sind den Wissenschaftlern zufolge eine „Herausforderung für unser Verständnis der thermischen Entwicklung und der inneren Dynamik des Mars“. Mit einem Plume auf dem Mars habe bisher niemand gerechnet.
Klar ist, dass der Mars geologisch aktiver sein dürfte als bisher angenommen. Allerdings gab es in den vergangenen Jahren schon mehrfach Theorien über verborgenen Vulkanismus auf dem Roten Planeten.
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien
Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.
Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.
Dein t3n-Team