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Atomkraftwerke auf dem Mond: Nasa startet Ausschreibung

Die Atomkraft wird aktuell wieder als Option zur Energiegewinnung diskutiert. Auch im Weltall soll sie der Menschheit dafür nützlich sein: Die Nasa sucht jetzt per Ausschreibung Ideen für Reaktoren auf dem Mond.

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Noch ist der Mond nahezu unberührt von Menschen – das könnte sich langfristig ändern. (Foto: Nostalgia for Infinity / Shutterstock)

Jahrelang war sie verpönt, jetzt erlebt sie scheinbar eine Art Revival: die Atomenergie. Nicht nur auf der Erde, auch im Weltraum soll sie in Zukunft Verwendung finden. Die Nasa sucht mit einer Ausschreibung Pläne für Atomkraftwerke auf dem Mond.

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Gemeinsam mit dem Department of Energy, dem Energieministerium der Vereinigten Staaten, ruft sie amerikanische Unternehmen auf, bis Mitte Februar 2022 ihre Ideen für ein Kernreaktorsystem vorzustellen. Es soll mindestens konstant 40 Kilowatt erzeugen und Energie für 30 Haushalte über zehn Jahre liefern. Der Reaktor soll innerhalb von zehn Jahren einsatzbereit sein und autonom funktionieren.

Der Mond als Weltraumstation

Mit der Energie könnte auch eine Mondbasis versorgt werden. Dort stationierte Astronaut:innen könnten dann vom Mond beispielsweise zum Mars reisen und den Weltraum weiter erkunden. Das könnte auch in Zukunft wichtig werden, schließlich plant die Nasa, frühestens 2025 wieder bemannte Raketen im Rahmen der Artemis-II-Mission zum Mond zu schicken. Auch mit Blick auf die Wasser-Forschung auf dem Erdtrabanten formt sich damit immer mehr ein Bild des Monds als Astronaut:innen-Station.

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Atomkraft als beständige Energieversorgung im Weltraum

Damit das klappt, ist natürlich eine konstante Energieversorgung vonnöten. Da die Atomenergie unabhängig von den Tageszeiten funktioniert, scheint sie aus Nasa-Sicht potenziell passend zu sein. Der Mond, auf dem eine Nacht umgerechnet mehrere Tage dauert, ist mit seinen Gegebenheiten damit beispielsweise nicht für eine sonnenabhängige beständige Energiegewinnung geeignet. Zudem sei die Kernenergie leistungsfähig und könne „kompakt und leicht“ sein.

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Die Idee der Energiegewinnung mithilfe von Atomkraftwerken ist schon länger ein Thema bei der Nasa. 2018 hat die US-amerikanische Raumfahrtbehörde einen Miniaturreaktor getestet. Jetzt holt sie sich auch den Einfallsreichtum externer Unternehmen mit an Board.

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Aenki

WTF? Können wir unseren ganzen Müll nicht bei uns auf der Erde behalten? Wer holt den ganzen Krempel in 100 Jahren dann wieder zurück? Der Mensch ist schrecklich!

Antworten
Niebeljung

In den langen kalten Mondnächten braucht es schon eine Energiequelle, wenn da wirklich Menschen leben wollen. Sonst zapfen die ihren Raketentreibstoff ab zum Heizen und kommen dann nicht mehr zurück. Menschen sind aber sehr ungeeignet und meistens nutzlos in solcher Umgebung. Alle Maschinen die sie bedienen könnten wären auch von der Erde aus steuerbar mit 2 Sekunden Reaktionszeit. Und körperlicher Einsatz ist im Raumanzug ohnehin kaum möglich. Für Menschen sind Raumstationen besser geeignet wo nicht so lange Nacht ist und Solarenergie gut funktioniert. Maschinen auf dem Mond müssten eben ruhen in der Nacht und in der Lage sein, am nächsten Tag wieder aufzuwachen. Das ist die Erfindung, die es wirklich braucht für eine Mondstation.
Ein Atomkraftwerk mit einer Rakete dorthin zu bringen, gefährdet auch die Erde. Weil die Kernbrennstäbe heutzutage nicht mehr aus natürlichem Uran sind. Heute verwendet man überwiegend Plutonium, das sehr giftig ist und extrem lange radioaktiv bleibt. Stürzt die Rakete ab haben wir ein neues Naturschutzgebiet wie bei Tschernobyl. Auf dem Mond gibt es kein Endlager für Atommüll und keine Wiederaufarbeitung. Das Zeug sollte also wieder auf die Erde geholt werden, was noch riskanter ist. Wenn die NASA das nicht tut, müssen zukünftige Generationen den Müll wegräumen, um dessen Gefahren zu beseitigen.
Technisch ist das auch problematisch. Atomkraft braucht stets funktionierende Kühlung. In der Nacht mag es dafür kalt genug sein aber am Tag ist es kochend heiß auf dem Mond. Da gibts kein Wasser zur Kühlung, keine Kühltürme zur Verdunstung. Wie soll eine Dampfturbine funktionieren wenn der Dampf weder entweichen darf noch abkühlen und kondensieren kann? Ein herkömmliches AKW wird es also nicht sein. Eher ein Ofen der Wärme erzeugt, die in kleinem Umfang in Elektrizität umgewandelt werden kann. Atomkraftwerke brauchen ständige Wartung und Sicherheitskontrollen. Ein Leck im Kühlkreislauf und das Kühlmittel entweicht in den Weltraum und kann nicht ersetzt werden. Das kann auch lange nach Abschaltung noch passieren. Übrig bleibt dann ein Klumpen geschmolzenes Metall der radioaktiv strahlt und viel Plutonium in der Umgebung hinterlässt.

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