Völlig zerstört: So sieht es aus, wenn eine aufblasbare Raumstation explodiert

Nach einem Belastungstest ist nichts übrig geblieben von dem aufblasbaren Modul einer Weltraumstation, das der US-amerikanische Rüstungs- und Raumfahrtkonzern Lockheed Martin gefertigt hat. Und doch ist die Stimmung unter den Wissenschaftler:innen bestens.
Konzipiert für den Einsatz nicht nur in der Erdumlaufbahn, sondern auch in der Umlaufbahn von Mond und Mars, muss das Modul großen Kräften standhalten. Und tatsächlich ist die Hülle des Moduls bei dem Test am 14. Juli erst kollabiert, nachdem der Druck mit 253 psi das Sechsfache des maximal zulässigen Werts erreicht hatte.
Im Dezember 2022 hatte Lockheed Martin ein ähnliches Modul schon einmal einem Belastungstest ausgesetzt, zu dem es jetzt einen „überraschenden Unterschied“ gab, wie das Unternehmen laut Space.com mitteilte. Als das Habitat platzte, wurde gleichzeitig auch der Teststand in die Luft geschleudert. Auch das wird als Erfolg gewertet, zeige es doch, „wie viel Energie diese aufblasbare Struktur aufnehmen kann“.
Dank eines Videos, das den Belastungstest in der Lockheed-Martin-Facility in Littleton, Colorado, zeigt, kann man sich die Macht dieser Energie auch als Laie vorstellen:
Die Versuche fanden im größeren Rahmen des Nextstep-Programms der Nasa statt. Ziel ist die Entwicklung von Technologien, die längere bemannte Raumflüge über die niedrige Erdumlaufbahn (Low Earth Orbit) hinaus möglich machen.

Das aufblasbare Raummodul vor dem Test. (Foto: Lockheed Martin)
So plant die Nasa, Ende 2024 die bemannte Mission Artemis 2 um den Mond zu schicken. Ein Jahr später soll Artemis 3 Weltraumfahrer:innen auf die Mondoberfläche bringen.
Langfristig soll damit die Möglichkeit geschaffen werden, auch Exkursionen zum Mars durchzuführen. Den aufblasbaren Lebensräumen kommt dabei eine wesentliche Bedeutung zu. Denn je leichter und zunächst kompakter die Infrastruktur für den Weltraum ist, desto einfacher und kostengünstiger ist es auch, sie überhaupt in den Weltraum zu bringen.
Im nächsten Schritt wird Lockheed Martin jetzt die Dauer der Betriebsfähigkeit seines aufblasbaren Moduls testen. Anschließend wird das Habitat mit weiteren Komponenten wie Fenstern und Luken ausgestattet werden.
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