Nicht Rover McRoverface: So haben die Australier ihren ersten Mond-Rover genannt
Sind die Australier:innen stolz auf ihren ersten eigenen Mond-Rover? Ja – zumindest lässt die rege Beteiligung an der Wahl eines Namens für das Gefährt darauf schließen, das im Jahr 2026 auf dem Erdtrabanten unterwegs sein soll.
8.000 Vorschläge für Mond-Rover-Namen
Dem Aufruf der australischen Weltraumbehörde, mögliche Namen für den Rover vorzuschlagen, kamen Tausende Menschen nach. Insgesamt gab es über 8.000 Einreichungen, wie ABC News schreibt.
Darunter fanden sich so kreative und witzige Ideen wie Rover McRoverface – analog zu Elon Musks Bezeichnung Dishy McFlatface für die Starlink-Terminals –, Matilda, Wombat oder Mad Max. In die engere Auswahl schafften es folgende vier Bezeichnungen: Coolamon, Kakirra, Mateship and Roo-ver.
Roo-ver: Känguru und Rover in einem
Bei Coolamon und Kakirra handelt es sich um indigene Bezeichnungen für ein Werkzeug zum Sammeln beziehungsweise den Mond. Mateship ist das englische Wort für Kameradschaft. Roo-ver wiederum verbindet Australiens berühmtestes Beuteltier, das Känguru (englisch: Kangaroo), mit dem Rover.
Fast 20.000 Australier:innen beteiligten sich in den vergangenen Tagen an der Namenswahl: 35 Prozent entschieden sich für Roo-ver, der damit das Rennen machte.
Siwa aus New South Wales, die den Namensvorschlag einreichte, hatte dazu im Vorfeld erklärt: „Unser Mond-Rover verdient es, nach etwas Australischem benannt zu werden, das den australischen Geist widerspiegelt, wenn wir dieses neue Unterfangen starten.“
Australien wagt Sprung in den Weltraum
Das Känguru sei Teil des australischen Wappens. Zudem sei es an der „Zeit für die australische Wissenschaft, den nächsten Sprung in den Weltraum zu wagen“.
Der 20 Kilogramm schwere Roo-ver, so der Plan, soll 2026 im Rahmen der Artemis-Mission der Nasa zur Südpolregion des Mondes gebracht werden und dort über einen Zeitraum von rund zwei Wochen Gestein sammeln. Dieses soll dann von der Nasa daraufhin untersucht werden, ob sich daraus Sauerstoff gewinnen lässt.
Aktuell arbeiten die zwei Industriekonsortien Arose und Elo2 an Rover-Prototypen. Beide bekamen dafür rund vier Millionen australische Dollar. Eines der beiden Konsortien soll später den echten Mond-Rover bauen.
Australien zahlt Nasa Dutzende Millionen
Eine weitere Million Dollar steht für Projekte bereit, die Solarpanels und Antriebssysteme für Satelliten optimieren sollen. Für den Transport des Rovers zum Mond zahlt die australische Raumfahrtbehörde der Nasa laut ABC News „Dutzende Millionen Dollar“.
Die australische Regierung hat bisher insgesamt 150 Millionen Dollar für Australiens Mond- und Marspläne zur Verfügung gestellt. 50 Millionen davon fließen in die Entwicklung von Rovern wie Roo-ver.