Die digitale Transformation und eine stärkere Nutzung während der Corona-bedingten Lockdowns haben rund um die Welt für eine kräftige Steigerung am Markt für Cloud-Infrastruktur gesorgt. Den Marktanalysten von Canalys zufolge wurden im vierten Quartal 2020 rund 39,9 Milliarden Dollar für Cloud-Dienste ausgegeben – und damit um 32 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Amazons Cloud-Dienst AWS verteidigte seinen Spitzenposition.
4 Anbieter halten 65 Prozent am Cloud-Markt
Insgesamt machen die vier größten Anbieter, AWS, Microsoft Azure, Google Cloud und Alibaba Cloud, mittlerweile rund zwei Drittel des gesamten Cloud-Marktes unter sich aus. AWS kommt dabei auf 32 Prozent, Azure auf 20 Prozent, Google Cloud auf sieben und Alibaba Cloud auf sechs Prozent. Allerdings musste AWS in den vergangenen Monaten Federn lassen, wie Canalys berichtet. Während Amazons Cloud-Dienst im vierten Quartal um 28 Prozent zulegte, konnten die drei größten Rivalen am Markt ihre Einnahmen jeweils um 50 Prozent oder mehr steigern.
Für die hohen Zuwächse macht Canalys-Research-Analyst Blake Murray insbesondere die Digitalisierung in den Bereichen Handel und Produktion verantwortlich, die gerade Fahrt aufnehme. Große Projekte, die noch zu Beginn des Jahres aufgeschoben wurden, seien in den vergangenen Monaten neu priorisiert worden. Dabei spielten die Modernisierung von Anwendungen, SAP-Migrationen und die Transformation von Arbeitsplätzen eine große Rolle. „Die Unternehmen sind jetzt zuversichtlicher, wenn es darum geht, Budgets für die digitale Transformation freizugeben, sagte Murray.
Analysten für 2021 weiter zuversichtlich
Für das Gesamtjahr verbuchte Canalys im Cloud-Infrastruktur-Sektor Ausgaben in der Höhe von 142 Milliarden Dollar – ein Plus von 33 Prozent gegenüber 2019. Die Nachfrage war letztlich höher als zunächst erwartet, obwohl eine Reihe von großen Projekten auf die lange Bank geschoben worden seien. Für das laufende Jahr sehen die Analysten weitere Zuwächse. Die an Fahrt aufnehmenden Impfprogramme würden die Unternehmen weiter zuversichtlich machen und Investitionen anschieben. Gleichzeitig blieben Homeoffice und Distance-Learning zunächst weiter an der Tagesordnung.