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„Was ist ein Foto?” Google verschiebt mit dem Pixel 9 die Grenzen der Fotografie erneut

Die neuen Pixel-Smartphones von Google verschieben mit ihren Fotofunktionen mehr denn je die Grenzen zwischen Realität und KI. Auf eines der kommenden Features, das an Science-Fiction erinnert, mussten wir fast ein Jahr warten.

3 Min.
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Mit der „Mich hinzufügen“-Funktion können Fotograf:innen sich nachträglich auf ein Gruppenfoto zaubern. (Bild: Google)

Seit Jahren arbeitet Google daran, mit den Bordmitteln der Pixel-Smartphones mehr aus Fotos herauszuholen. Zum einen helfen Algorithmen der „Computational Photography“, die Qualität von Fotos und Videos zu verbessern. Zum anderen baut Google sowohl in die Kamera- als auch in die Foto-App Funktionen ein, mit denen sich Aufnahmen „verbessern“ lassen.

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So ist es mit dem sogenannten „Magic Eraser“ beispielsweise möglich, unerwünschte Objekte wie fremde Personen oder Mülltonnen mit einem Fingerwisch aus Fotos zu entfernen. Mit dem Pixel 9 und 9 Pro setzt Google mit generativer KI noch einen drauf. Immerhin nennt Google die Ergebnisse nicht mehr Fotos, sondern „Memorys“ – Erinnerungen.

Dieser Begriff passt auch besser zu den modifizierten Bildern: Schließlich entspricht das, woran wir uns erinnern, auch nicht unbedingt der Realität, sondern wir behalten bestimmte Situationen so in Erinnerung, wie wir sie gerne gehabt hätten.

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Science-Fiction-Features brauchen länger: „Zoom Enhance“ kommt

Eines der „neuen“ Foto-Highlights wurde erstmals im Oktober 2023 für die Pixel 8 Pro (Test) angekündigt und sollte im Dezember 2023 verfügbar sein. Nun ist die „Zoom Enhance“-Funktion, die an Science-Fiction-Filme, CSI und die Meme-Welt erinnert, mit Verspätung endlich fertig und soll auch auf dem 8 Pro landen.

Mit dieser Funktion soll das Pixel-Smartphone in der Lage sein, rückwirkend Details zu einem Foto hinzuzufügen, wenn man hineinzoomt. Natürlich geht die Google-Funktion nicht so weit wie in Science-Fiction-Filmen, wo manchmal winzige Details in einer Spiegelung zur Überführung eines Mordverdächtigen führen.

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Was aber möglich sein soll, ist die optische Verbesserung eines herangezoomten Objekts, das im Original bei der Vergrößerung stark unscharf war und durch die KI einen sichtbaren Qualitätsgewinn erfährt. Die Berechnung erfolgt laut Google durch „ein benutzerdefiniertes generatives KI-Bildmodell auf dem Gerät“ – kann also auch offline durchgeführt werden.

„Mich hinzufügen“: KI-und AR-Magie für Gruppenfotos

Eine ganz neue Funktion, die mit dem Pixel 9 angekündigt wurde, heißt „Add Me“ oder „Mich hinzufügen“. Damit könnt ihr weitere Personen zu einem Foto hinzufügen. Google hat für diese Funktion einen klaren Anwendungsfall: Sie kann verwendet werden, wenn ihr in einer Gruppe unterwegs seid und kein Außenstehender in der Nähe ist, um ein Bild mit allen zu machen. Die Kamerafunktion zeigt, wie man sich positionieren muss, um ein weiteres Foto mit der fehlenden Person zu machen.

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Laut Google nutzt die Anwendung Augmented Reality in Echtzeit, um die zweite Person anzuleiten, das Foto so zu arrangieren, dass es der Komposition des ersten Fotos entspricht. Das Pixel-Telefon fügt dann beide Bilder zusammen, sodass alle auf einem einzigen Foto zu sehen sind.

Reimagine: Magischer Editor bastelt euch einen neuen Hintergrund

Die Frage „Was ist ein Foto?“ lässt sich besonders gut mit der „Reimagine“-Funktion des Magic Editors beantworten. Denn neben dem Ausschneiden und Neupositionieren von Objekten lassen sich nun auch Elemente wie Straßen, Gras, Inneneinrichtung, Himmel und vieles mehr einfach mit einem Text-Prompt austauschen. Im Hands-on-Video von MKBHD wird die Funktion demonstriert: Eine Straße in den Bergen wird plötzlich zu einem Fluss, mit einer einfachen Textzeile.

„Bester Bildausschnitt“: Magischer Editor ergänzt fehlende Inhalte

Mit der KI-Funktion „Bester Bildausschnitt“ kann ein „besserer Rahmen“ für ein bereits aufgenommenes Foto erstellt werden. Die KI kann euch auch einen größeren Bildausschnitt vorschlagen und Lücken des Hintergrunds durch generative KI füllen. „Diese Funktion ist auf fotografische Techniken trainiert, die das Motiv eures Fotos hervorheben“, erklärt Google.

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Eine solche Füllfunktion ist beispielsweise auch Teil von Samsungs Galaxy AI und nicht ganz neu. Im Test des Galaxy S24 Ultra (Test) war die Funktion allerdings noch nicht ganz ausgereift. Es bleibt abzuwarten, ob die Lösung von Google besser ist.

Für Smartphone-Nutzer:innen eröffnen sich mithilfe dieser Funktionen neue Möglichkeiten, Fotos zu verbessern oder mit ihnen herumzuspielen. Bisher waren für viele Funktionen tiefere Photoshop-Kenntnisse notwendig, die nun endlich mit einem Fingerzeig realisiert werden können.

Vorerst sind viele der Funktionen – abgesehen von Zoom Enhance – exklusiv auf den neuen Pixel-9-Modellen nutzbar. In der Vergangenheit landeten mit zeitlichem Versatz allerlei Features aber auch auf ältere Pixel-Geräte. Der „magische Radierer“ kann außerdem per Google-One-Abo auch auf iPhones genutzt werden.

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