Binance vor Einigung mit US-Justiz: Der CEO geht und die Kryptobörse zahlt 4 Milliarden
Zuletzt hatte der Druck der US-Behörden auf die nach der FTX-Pleite weltgrößte Kryptobörse Binance immer weiter zugenommen. Dabei geht es um verschiedene Vorwürfe, die von Geldwäsche über die Umgehung von Regeln zur Verhinderung krimineller Finanzaktivitäten bis hin zum Angebot von Produkten ohne Zulassung reichen.
Bericht: Binance-CEO bekennt sich schuldig
Jetzt sollen sich Binance und dessen CEO Changpeng „CZ“ Zhao mit dem US-Justizministerium geeinigt haben, wie unter anderem das Wall Street Journal berichtet. Demnach werde Zhao sich schuldig bekennen, etwa wegen Verstößen gegen die Regeln zur Verhinderung von Geldwäsche.
Dem Vorwurf der Justizbehörden zufolge soll Zhao gegen den sogenannten Bank Secrecy Act verstoßen haben, indem er Binance absichtlich ohne wirkungsvolle Maßnahmen zum Schutz vor Geldwäsche betrieben habe. So seien allein zwischen US-Nutzer:innen und Nutzer:innen im Iran mindestens 890 Millionen Dollar transferiert worden.
Gewinne über Einhaltung von Gesetzen?
Ähnliche Verstöße gegen von den USA erlassene finanzielle Sanktionen seien im Bezug auf Transaktionen nach Kuba, Syrien und den illegal besetzten Gebieten in der Ukraine bemerkt worden. Binance habe immer wieder Gewinne über die Einhaltung der Gesetze gestellt, so der Vorwurf.
Zhao, der sich – wohl nicht ohne Grund – in den Vereinigten Arabischen Emiraten aufhalten soll, dürfte persönlich nicht zu belangen sein. Denn mit den Vereinigten Arabischen Emiraten haben die USA kein Auslieferungsabkommen.
Richard Teng soll Binance-CEO werden
Wired zufolge soll Richard Teng jetzt das Ruder bei Binance übernehmen. Der Regionalmanager bei der Kryptobörse war zuvor CEO bei einer Regulierungsbehörde in den Vereinigten Arabischen Emiraten und soll bei der Binance-Belegschaft beliebt sein.
Weitere Details zu der Einigung zwischen Binance und US-Justiz dürften in den kommenden Stunden bekannt gegeben werden. Eine der Folgen soll sein, dass Binance weiter in den USA aktiv sein kann – allerdings unter noch schärferer Beobachtung.
Weitere Klagen gegen Binance
Derweil steht Binance weiteres Ungemach ins Haus. Die Kryptobörse sieht sich noch mindestens zwei größeren Klagen gegenüber, darunter einer der Börsenaufsicht SEC. Darin werden Binance neben der Verletzung von Anti-Geldwäschegesetzen auch das künstliche Aufblasen von Handelsvolumina vorgeworfen.