Fast 3.500 Token entfernt: Das steckt hinter dem Großreinemachen bei Binance und Co.

Kryptobörsen wie Binance entfernen rekordverdächtige Zahl an Token. (Bild: Iryna Budanova/Shutterstock)
Dass Handelsplattformen Token in großem Stil aus ihren Angeboten streichen, ist auf dem Kryptomarkt nichts Ungewöhnliches. Gerade nach dem Ende von Hypephasen, wenn enttäuschte Anleger:innen Gelder abziehen, bleiben unprofitable Projekte auf der Strecke. So viele Token wie 2023 wurden aber bisher noch nicht entfernt – und das Jahr ist noch nicht zu Ende.
Einer Datenanalyse von Kaiko zufolge sind im Laufe dieses Jahres schon 3.445 Token von Kryptobörsen wie Binance oder Coinbase entfernt worden oder gelten seit längerer Zeit als inaktiv. Das sind schon jetzt 15 Prozent mehr als 2022 (rund 3.000 Token) und mehr als doppelt so viele wie 2021 (rund 1.500 Token), wie Bloomberg schreibt.
Coinbase etwa hat allein im Oktober 80 Handelspaare von seiner Plattform entfernt. Bei der Kryptobörse OKX waren es laut den Analyst:innen von CC-Data rund 170. Als ein Grund gilt das im Vergleich zum Rekordjahr 2021 anhaltend niedrige Handelsvolumen. Dazu beigetragen haben dürfte insbesondere eine Reihe von Skandalen und Kryptopleiten wie jene von FTX.
Daraufhin hatten Kryptobörsen begonnen, in ihren Angeboten aufzuräumen und die weniger gewordenen Gelder der Kund:innen bei den wichtigeren Handelspaaren zu konzentrieren. Das verbessere auch die Erfahrung beim Handeln, weil die Spread- und Slippage-Kosten reduziert werden, so CC-Data-Analyst Jacob Joseph.
Man kann es auch so sagen: Token oder Projekte, die auf Dauer keine oder zu wenige Gebühren und damit Einnahmen für die Kryptobörsen generieren, werden entfernt. Da spielen die Regulierungsbehörden eher eine untergeordnete Rolle. Die US-Börsenaufsicht SEC hatte in den Verfahren gegen Coinbase und Binance im Juni insgesamt 19 Token als nicht registrierte Wertpapiere eingestuft.
Die großen Börsen hatten diese Token daraufhin entfernt. Kleinere Börsen waren diesem Schritt gefolgt, um nicht auch ins Visier der SEC zu geraten.
Dabei hat sich die Stimmung am Kryptomarkt in den vergangenen Wochen verbessert. Der Bitcoin-Kurs etwa ist in Erwartung der Zulassung erster Spot-ETF in den USA innerhalb der vergangenen zwei Wochen um 30 Prozent angestiegen. Nach dem Einbruch um fast zwei Drittel im Jahr 2022 hat sich der Kurs der größten Kryptowährung seit Jahresbeginn mehr als verdoppelt.
Derweil besteht allerdings auch kein Mangel an Kryptowährungen und Token. Auf zentralisierten und dezentralisierten Kryptobörsen sollen aktuell über 1,8 Millionen Token gelistet sein.
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