In Kanada und Brasilien sowie in Europa gibt es sie schon: dedizierte Bitcoin- oder Krypto-ETF (Exchange-traded Fund). Dabei handelt es sich um börsengehandelte Fonds, die zum Beispiel die Entwicklung von Bitcoin oder anderen Kryptowährungen abbilden. In den USA hat sich die Wertpapieraufsicht SEC bisher nicht dazu durchringen können, einen solchen Bitcoin-ETF zuzulassen. Gerade erst wurde die Entscheidung über vier entsprechende Indexfonds auf November verschoben. Die Zulassung des Volt-Equity-ETF werten Beobachter:innen jetzt als gutes Zeichen.
Bitcoin-Revolution: ETF bildet Krypto-Firmen ab
Zwar handelt es sich bei dem Volt Crypto Industry Revolution and Tech bezeichneten ETF von Volt Equity nicht um einen „echten“ Bitcoin-Indexfonds. Aber er kommt dem Ganzen schon ziemlich nahe. Denn darin abgebildet sind Unternehmen, die an der „industriellen Bitcoin-Revolution“ beteiligt sind, wie es heißt. Der aktiv gemangte Fonds soll in den kommenden Wochen unter dem Tickersymbol BTCR an der New Yorker Börse gehandelt werden. Der ETF beinhaltet unter anderem die Firmen Microstrategy, Marathon Digital Holdings und Bitfarms, wie Business Insider berichtet.
Der Softwarehersteller Microstrategy etwa hat in den vergangenen Jahren sehr viel Geld in Bitcoin investiert. Mitte September erklärte Microstrategy-CEO Michael Saylor per Twitter, dass sein Unternehmen weitere 5.050 Bitcoin gekauft habe. Insgesamt hält die Firma jetzt mehr als 114.000 Bitcoin, für die Microstrategy rund 3,15 Milliarden US-Dollar bezahlt hat. Angesichts des aktuellen Kurses von rund 55.000 Dollar konnte Microstrategy sein in Bitcoin gehaltenes Anlagevermögen schon verdoppeln.
Volt: Erster auf Bitcoin fokussierter ETF der USA
Der Volt-ETF wird nicht direkt in Bitcoin investieren, sondern mindestens 80 Prozent in Optionen auf die oben genannten „Bitcoin-Revolution-Firmen“ stecken sowie in ETF, die jene Firmen abbilden. Die übrigen 20 Prozent des Investitionsvolumen will Volt breit in den Equity-Markt streuen, um das Risiko zu mindern. Für Volt-Equity-Chef Tad Pak ist sein ETF der erste, der auf Bitcoin fokussiert. „Es scheint keine große Sache zu sein“, so Pak gegenüber Business Insider. Aber bisher habe noch niemand einen solchen Indexfonds auf die Beine gestellt.
Die Krypto-Community scheint das ähnlich zu sehen. Die Aussicht auf einen möglichen echten Bitcoin-ETF nach der Genehmigung des Indexfonds von Volt hat den Bitcoin-Kurs in der vergangenen Woche beflügelt. Im Verlauf der vergangenen sieben Tage ging es mit dem Kurs der größten Kryptowährung um über zwölf Prozent auf rund 55.000 Dollar nach oben. Ob SEC-Chef Gary Gensler im November wirklich einen Bitcoin-ETF genehmigt, ist fraglich. Positiv gestimmt ist der Finanzexperte immerhin gegenüber Indexfonds auf Bitcoin-Futures.
Es ist nur eine Frage der Zeit bis die USA einen reinen Bitcoin ETF zulassen. Bisher war es problematisch wie die physisch hinterlegten Bitcoin verwahrt werden sollen. Mittlerweile gibt es aber einige sichere und große Custody Services in den USA.
Leider wird es in Deutschland oder Europa so schnell keinen reinen Bitcoin ETF geben, da in Europa ein ETF immer aus einem Korb von verschiedenen Assets bestehen muss, ein ETF aus einem einzigen Asset ist in Europa nicht erlaubt. Es gibt natürlich auch alternative Produkte wie ETPs o.Ä., mittlerweile sogar Krypto Sparpläne in Deutschland – die Gebühren hierfür sind aber relativ hoch – aber gut als Einstieg für weniger technikaffine Anleger, die sich keinen Cold Storage zulegen möchten.