
Krieg in der Ukraine, steigende Inflation und dadurch höhere Preise für Material, Lieferprobleme und steigende Zinsen – die Lage für Risiko-Assets wie Tech-Aktien und Kryptowährungen könnte besser sein. Der Bitcoin-Kurs etwa hat seit dem Allzeithoch im November 2021 schon über die Hälfte seines Werts verloren und kämpft aktuell um die wichtige Marke von 30.000 Dollar. Sollte diese Unterstützungslinie dauerhaft durchbrochen werden, droht ein weiterer Absturz.
Während einige Analyst:innen davon ausgehen, dass der Kursverfall des Bitcoin bei etwa 20.000 Dollar gestoppt werden könnte – dieser Wert markiert das Hoch von Ende 2017 –, sehen manche deutlich schwärzer in die Zukunft. Laut Scott Minerd, seines Zeichens Investmentchef von Guggenheim Partners, steht ein Sturz des Bitcoin-Kurses auf 8.000 Dollar bevor. Guggenheim Partners verwaltet ein Vermögen von 325 Milliarden Dollar. Minerd zufolge zeichnen für die Misere vor allem weitere Zinserhöhungen durch die US-Notenbank Fed sowie die Straffung der Geldpolitik verantwortlich.
Der Investmentexperte ist zudem der Überzeugung, dass die meisten Kryptowährungen Müll („Junk“) seien. Aber Bitcoin und Ethereum würden überleben. Minerd verglich die aktuelle Situation auf dem Kryptomarkt im Gespräch mit CNBC mit dem Platzen der Dotcom-Blase. Entsprechend sei noch nicht abzusehen, welche Kryptowährungen darüber hinaus – möglicherweise gestärkt – aus dem rückläufigen Markt hervorgehen werde. „Ich glaube nicht, dass wir den marktbeherrschenden Player im Kryptobereich schon gesehen haben“, so Minerd.
Schließlich habe mitten in der Dotcom-Blase auch kaum jemand damit gerechnet, dass sich Yahoo und AOL in den kommenden Jahren quasi in die Bedeutungslosigkeit verabschieden und sich stattdessen Amazon zum marktbeherrschenden E-Commerce-Konzern aufschwingen würde. Derweil sieht Minerd auch den Aktienmarkt vor weiteren starken Verlusten, die er mit weiteren Zinsschritten von Fed-Chef Jerome Powell begründet. Für die wichtigen US-Indizes Nasdaq Composite (Minerd-Prognose: minus 75 Prozent vom Hoch) und S&P 500 (minus 45 Prozent) könnte es ein „Sommer der Schmerzen“ werden.
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