Bitcoin-Kurs von einzelnem Wal nach oben getrieben? Finanzexperte warnt vor Manipulation
In den Jahren 2018 und 2019 hatten John Griffin von der University of Texas und Amin Shams von der Ohio State University die 2017er-Bitcoin-Rallye mit einer groß angelegten Marktmanipulation erklärt.
Bitcoin-Kurs mit Rallye zu Jahresbeginn
Demnach war eine Einzelperson mit großem Bitcoin-Vermögen, ein sogenannter Wal, für den damaligen Kursanstieg verantwortlich. Bei der aktuellen Kursexplosion – Bitcoin verbuchte im Januar 2023 das größte Plus zum Jahresbeginn seit 2013 – gehe ebenfalls nicht alles mit rechten Dingen zu, so Griffin.
Der Anstieg um 40 Prozent innerhalb weniger Tage lasse sich nicht mit normalen Marktmechanismen erklären, schreibt die Futurezone. Griffin sieht demnach wieder einen Wal am Werk.
Finanzexperte findet Kursplus „sehr verdächtig“
Gegenüber Fortune sagte Griffin, dass derzeit offenbar derselbe Mechanismus wie 2017 zum Einsatz komme. „Es ist sehr verdächtig“, so der Finanzexperte.
Normalerweise komme es auf volatilen Märkten wie dem Kryptomarkt zu größeren Schwankungen. Beim Bitcoin-Kurs seien in den vergangenen Wochen aber Plateaus erkennbar gewesen, die nicht unterschritten wurden.
Jedes Mal, so Griffin, wenn ein heftiger Kursrückgang drohte, seien größere Bitcoin-Ankäufe gemacht worden – und der Kurs wieder auf eine bestimmte Höhe gestiegen.
Wal lässt Bitcoin-Einstieg sicher erscheinen
Anleger:innen, so der wahrscheinliche Hintergrund, fühlten sich angesichts dieser sicher erscheinenden Stufen zum Einstieg in den Markt bereit. Das gelte vor allem für Fonds und kleinere Investor:innen.
Eine solche Stabilität wäre für den Bitcoin ungewöhnlich. Insbesondere der Zusammenbruch der Kryptobörse FTX hätte laut Griffin für größere Kursausschläge sorgen müssen.
Bitcoin-Manipulation 2023: Keine Befunde
Aber: Konkrete Befunde, dass wie 2017 eine einzelne Person hinter dem Run auf den Bitcoin stecken könnte, hat Griffin bisher nicht. Er warnte jedoch, dass der Kryptomarkt anfällig für Manipulationen bleibe.
Auch die Arbeiten zum 2017er-Bullenrun blieben nicht unwidersprochen. Die Kryptobörse Bitfinex, von der aus der Wal damals die Kurse nach oben getrieben haben soll, wies die Anschuldigen 2019 ebenso zurück wie ein Anwalt der hinter dem Stablecoin Tether stehenden Firma.
Wahrscheinlich wird sich erst in einigen Monaten oder Jahren zeigen, ob Griffins Warnungen sich bewahrheiten.