
Bitcoin. (Foto: Shutterstock)
Schon im vergangenen Jahr hatten John Griffin von der University of Texas und Amin Shams von der Ohio State University in einer vielbeachteten Untersuchung eine Manipulation für die große Bitcoin-Rallye von 2017 verantwortlich gemacht. Jetzt legen die beiden Wissenschaftler noch einmal nach. Ein einzelner auf der Krypto-Börse Bitfinex aktiver Besitzer von großen Mengen Bitcoin, ein sogenannter Wal, soll hinter dem Bitcoin-Run stehen, wie Bloomberg berichtet.
Manipulationsvorwürfe rund um Bitcoin-Preise
Statt einiger Tausend Investoren sei nur ein einzelner großer in der Lage, den Bitcoin-Preis zu beeinflussen, sagte Griffin. In einigen Jahren würden die Menschen überrascht sein, dass es Investoren gegeben habe, die Milliarden an Leute überwiesen hätten, die sie gar nicht kannten, so Griffin weiter. Die Transaktionen sollen laut der Studie auf der Digitalwährung Tether aufbauen, die eng an den US-Dollar gekoppelt ist.
Tether und Bitfinex wiesen die in der Untersuchung aufgeworfenen Ergebnisse zurück. Das Papier sei fehlerhaft, weil es auf unzureichenden Daten basiere, erklärte der Tether-Anwalt Stuart Hoegner laut Bloomberg. Hoegner, der der Studie wissenschaftliche Ansprüche abspricht, vermutet hinter den Anschuldigungen eigenen Angaben zufolge die Vorbereitung einer „parasitären Klage“. Ob die Ergebnisse der Studie als Beweis gelten würden, muss sich allerdings erst zeigen.
Bitcoin-Entwicklung im Behördenvisier
Die Vermutungen, dass sich Besitzer großer Mengen Bitcoin verabreden, um den Preis der Kryptowährung nach ihren Wünschen zu bewegen, sind nicht neu. Auch Tether und Bitfinex sind in den vergangenen Monaten schon ins Visier von Ermittlungen oder Verdachtsäußerungen geraten. Das US-Justizministerium und der New Yorker Generalstaatsanwalt haben Bitfinex im April in einer Klage beschuldigt, dass die Börse versucht habe, den Verlust von Hunderten von Millionen Dollar an Kundengeldern zu verbergen.
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