Blackberry verkauft Mobilfunk-Patente für 600 Millionen Dollar

Blackberry trennt sich von Smartphone-Patenten. (Foto: Hadrian / Shutterstock.com)
Der Smartphone-Pionier Blackberry macht Kasse mit seinen alten Patenten. Sie werden für 600 Millionen USS-Dollar (533 Millionen Euro) von der speziell dafür gegründeten Firma Catapult IP übernommen. Das Geschäftsmodell solcher Unternehmen ist oft, alte Patente aufzukaufen und damit Gerätehersteller oder Online-Firmen in Lizenzierungs-Deals zu zwingen.
Bei den nun verkauften Patenten geht es um Technologien für Mobilgeräte, Chatdienste und Funk-Netzwerke, wie Blackberry in der Nacht zum Dienstag mitteilte. Blackberry hatte in den vergangenen Jahren unter anderem seine Messaging-Patente für Klagen gegen Facebook und den Snapchat-Betreiber Snap eingesetzt. Der Streit mit Facebook wurde mit einer Einigung beigelegt, Snap gewann schließlich vor einem Berufungsgericht.
Blackberry war einst ein Vorreiter im Smartphone-Markt mit der Idee, kleine vollständige Tastaturen unter den Bildschirm zu packen. Doch dann etablierten Apples iPhone und Android-Telefone stattdessen Touchscreens. Die kanadische Firma verlor den Anschluss, gab die Entwicklung eigener Smartphones und Betriebssysteme auf und konzentriert sich seitdem auf Software für Unternehmen und Autos.
Anfang Januar schlug auch die letzte Stunde für die alten Blackberrys mit den hauseigenen Betriebssystemen. Der Verkauf der Patente aus der Anfangsära war laut Medienberichten aber bereits seit 2020 im Gespräch. Beim Deal mit Catapult steht noch eine Prüfung durch kanadische Behörden an. Patente, die für die heutigen Geschäftsbereiche relevant sind, behält Blackberry.
Catapult IP werde von einem amerikanischen Erfinder und Unternehmer angeführt, der Patente für Lizenzgeschäfte zusammenkaufe, berichtete die kanadische Zeitung Globe and Mail. Die Finanzierung des Deals legt auch nahe, dass die Blackberry-Patente zügig Geld abwerfen müssen: 450 Millionen Dollar für den Kauf kommen aus einem Kredit. Firmen, die Schutzrechte geltend machen, die sie selbst nicht nutzen, werden in der Branche oft als „Patent-Trolle“ kritisiert.
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