Anzeige
Anzeige
News

Das Smartphone wird 25: Vom „Knochen“ zum Alleskönner

Bei frühen Smartphones denkt man meist an die populären Blackberry-Telefone. Doch schon Jahre zuvor war Nokia mit einem Aufklapp-Handy mit Tastatur erfolgreich. Das erste Modell 9000 Communicator feiert seinen 25. Geburtstag.

3 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige

Der Nokia Communicator 9000 (Foto: Ostranitsa Stanislav / shutterstock)

„Das Büro in der Westentasche“ versprach Nokia vor 25 Jahren zum Marktstart eines Handys, das als Urahn heutiger Smartphones durchgehen kann. Es sollte besser eine voluminöse Westentasche sein: Das Modell Nokia 9000 Communicator war fast vier Zentimeter dick und wog knapp 400 Gramm. Das Telefon war allerdings auch etwas Besonderes: Wie ein Mini-Laptop konnte man es aufklappen, sodass eine Tastatur und ein Schwarz-Weiß-Display mit einer Diagonale von 4,5 Zoll (11,5 Zentimeter) zum Vorschein kamen.

Das Nokia 9000 wurde auf der Computermesse Cebit 1996 in Hannover vorgestellt und kam am 15. August 1996 auf den Markt. Das Gerät gab für ein Jahrzehnt die Vorstellung vor, wie ein Smartphone auszusehen hat: Es hat Knöpfe. Viele Knöpfe. Es sind eben kleine Computer für unterwegs. Nach dem Communicator brachten die Blackberry-Telefone mit ihren Tastaturen die Idee zur Perfektion – bis Apples iPhone mit seinem Multitouch-Bildschirm 2007 dieses Konzept torpedierte und den Grundstein für heutige Smartphones legte. Die übrigens tatsächlich als Büros in der Westentasche fungieren können – was sich besonders in der Corona-Pandemie zeigte.

Anzeige
Anzeige

In den 1990er Jahren konnte man von den Fähigkeiten heutiger Smartphones nur träumen – wie etwa Microsoft 1994 in dem visionären Video „Information at your fingertips“, in dem Taschen-Geräte mit großem Display gezeigt wurden, die mit dem Internet verbunden waren. In dem Video, das Bill Gates in seiner Keynote auf der inzwischen längst eingegangenen Computermesse Comdex in Las Vegas vorführte, wurde das Smartphone auch schon benutzt, um einen Kaffee kontaktlos ohne Bargeld zu bezahlen.

Es war zugleich eine Zeit des Aufbruchs, in der viele versuchten, zumindest einen Teil der Ideen mit der damaligen Technologie in mobiler Technik zu verwirklichen. Je kühner die Visionen, desto schmerzhafter waren zum Teil die Rückschläge.

Anzeige
Anzeige

Auch Apple war früh dran – und floppte

Der ohne Gründer Steve Jobs orientierungslos treibende Apple-Konzern landete einen Flop mit dem „Handheld“ Newton. Das Besondere an dem Gerät war, dass es mit Eingabestift und großem Display die Handschrift erkennen sollte – die Software scheiterte jedoch gerade daran. Das Startup General Magic versuchte jahrelang, ein Touchscreen-Gerät auf die Beine zu bekommen, das konzeptuell viele Funktionen späterer Smartphones vorausahnte, am Ende aber zu ambitioniert für den Stand der Technik war.

Anzeige
Anzeige

Die Stärke von Nokias Ansatz mit dem Communicator war die Bodenständigkeit. Das Gerät versprach keine revolutionären Innovationen, bot aber tatsächlich die Möglichkeit, einige Büroaufgaben unterwegs zu erledigen. So konnte man Faxe und E-Mails senden und empfangen. Auch bot das Gerät Zugang zu Adressbuch und Terminkalender. Der Preis lag bei 2.700 Mark ohne Sim-Karte (also umgerechnet rund 1.380 Euro ohne Kaufkraft-Ausgleich).

Zusammengeklappt sah der 9000 Communicator wie ein herkömmliches einfaches Handy mit Wähltasten und kleinem Bildschirm aus – nur eben noch etwas klobiger. Das innere Display hatte eine Auflösung von 640 mal 200 Pixeln. Das klingt nach heutigen Maßstäben wie ein Witz – aber damals waren auch bei großen Computermonitoren 640 mal 480 Pixel Standard. Über GPS-Ortung, Kamera, Ohrhörer-Buchse – also viele Dinge, die heute ein Smartphone ausmachen – verfügte der erste Communicator nicht. Das Gerät war aber erfolgreich genug, dass Nokia über die Jahre diverse weitere Modelle auflegte, die technisch aufgerüstet wurden. Einen letzten Versuch, das Konzept in die Ära moderner Smartphones zu tragen, versuchten die Finnen 2011 mit dem Nokia E7, bei dem sich das Display hochschieben ließ und eine Tastatur enthüllte.

Anzeige
Anzeige

Wer noch einen Nokia Communicator 9000 in der Schublade liegen hat, sollte das Gerät bei der nächsten Aufräumaktion nicht im Sondermüll entsorgen. Auf Ebay und anderen Plattformen sind die ersten Smartphones noch immer nachgefragt und erzielen Verkaufspreise von über 500 Euro. dpa

Auf der Suche nach einem Smartphone unter 500 Euro? Erfahre hier mehr.

Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Kommentare

Community-Richtlinien

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Kommentar abgeben

Melde dich an, um Kommentare schreiben und mit anderen Leser:innen und unseren Autor:innen diskutieren zu können.

Anmelden und kommentieren

Du hast noch keinen t3n-Account? Hier registrieren

Anzeige
Anzeige