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Gaming-Multi Activision Blizzard hat nun eine Gewerkschaft

Die Game Workers Alliance ist die erste Gewerkschaft beim „Call of Duty“-Publisher Activision Blizzard. Ihrem Start bei Tochter-Firma Raven Software gingen Kämpfe und schmutzige Tricks voraus.

Von Raimund Schesswendter
2 Min.
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Raven Software ist ein Studio des Gaming-Multis Activision Blizzard, der demnächst in Microsoft aufgehen soll. (Foto: Postmodern Studio/ Shutterstock.com)

Activision Blizzard konnte es am Ende trotz Kündigungen und Versetzungen doch nicht verhindern: Der Spiele-Publisher hat nun eine Gewerkschaft. Das Tochterstudio Raven Software hat eine entsprechende Abstimmung abgehalten und die Gründung verkündet. Das Unternehmen erkannte die Games Worker Alliance (GWA), das ist der Name der Gewerkschaft, zunächst nicht an. Das hat ein Wahlverfahren ausgelöst, das die GWA gestern, am 23. Mai, einwandfrei für sich entscheiden konnte.

Arbeitsbehörde: Activision soll Mitarbeiter:innen bedroht haben

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Am selben Tag äußerte sich die Staatsanwaltschaft der US-amerikanischen Arbeitsbehörde National Labor Relations Board (NLRA) zu dem Gründungsprozess. Activision Blizzard habe illegal Mitarbeiter:innen bedroht und Social-Media-Richtlinien erlassen, die die Rechte der Mitarbeiter:innen auf „kollektive Maßnahmen“ behindert hätten. Das berichtete Bloomberg.

Ein Sprecher des Konzerns wies die Anschuldigungen zurück: „Unsere Social-Media-Politik besagt ausdrücklich, dass sie Mitarbeiter nicht daran hindert, gesetzlich geschützte Informationen zu kommunizieren.“ Die Rechte aus dem National Labor Relations Act dienten als Beispiel dafür. Das NLRB betonte, man habe Beweise dafür, dass der Konzern mit Konsequenzen gedroht habe, wenn Angestellte über Löhne, Arbeitszeiten oder -bedingungen sprechen. Aufsehen hatte auch ein Brief der Geschäftsführung erregt, der den Mitarbeiter:innen abriet, sich zu engagieren.

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Activision soll Gewerkschaftsgründung torpediert haben

The Verge berichtet, Activision Blizzard habe „hartnäckig“ versucht, die gewerkschaftlichen Bemühungen zu unterdrücken. So habe man nach der Gewerkschaftsgründung Mitarbeiter:innen von Raven herausgelöst und versetzt. Zudem beantragte das Unternehmen, dass die Wahl sich auf mehr Angestellte beziehen sollte. „Was die für die formelle Wahl einer Gewerkschaft erforderliche Mehrheit möglicherweise verwässert hätte“, schreibt das Magazin weiter. Zudem habe der Konzern die betroffenen Mitarbeiter:innen von Gehaltserhöhungen ausgeschlossen.

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Der „direkte Dialog“ soll besser sein als gewerkschaftlich Organisation

Der Studioleiter Brian Raffel bestätigte das Vorgehen: „Durch den direkten Dialog miteinander haben wir die Bezahlung verbessert, die Leistungen erweitert und berufliche Möglichkeiten geschaffen.“ Damit bezieht er sich auf die Unternehmenslinie, die besagt, dass Mitarbeiter:innen nur „durch einen direkten Dialog“ die gewünschten Leistungen erhalten können. Nach der Wahl klingt das anders. Sprecherin Jessica Taylor schrieb: „Wir respektieren und glauben an das Recht aller Angestellten zu entscheiden, ob sie eine Gewerkschaft unterstützen oder nicht, oder für eine Gewerkschaft zu stimmen.“

Das zweite Videospielstudio in den USA mit Gewerkschaft

Mit Raven Software gibt es nun zwei Videospielstudios in den USA, die eine gewerkschaftliche Vertretung besitzen. Die Games Worker Alliance erklärte: „Unsere größte Hoffnung ist, dass unsere Gewerkschaft als Inspiration für die wachsende Bewegung von Arbeitnehmern dient, die sich in Videospielstudios organisieren, um bessere Spiele zu entwickeln und Arbeitsplätze zu schaffen, die unsere Werte widerspiegeln und uns alle befähigen.“ Man freue sich auf die Zusammenarbeit mit dem Management, „um unsere Arbeitsbedingungen und die Zukunft von Activision Blizzard durch einen starken Gewerkschaftsvertrag positiv zu gestalten.“

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Microsoft hat kürzlich den Gaming-Multi gekauft und wartet auf die Genehmigung durch die Kartellbehörden.

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