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Activision Blizzard: Brief contra Gewerkschaften erzürnt Streikende

Bobby Koticks Stuhl wackelt, während die Mitarbeiter:innen eine Gewerkschaft gründen. Der Konzern reagiert mit Angstmache. Es geht längst nicht mehr um Sexismus alleine.

2 Min. Lesezeit
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Der Publisher von Call of Duty, World of Warcraft und anderen Toptiteln kommt nicht aus den Schlagzeilen. (Foto: Eric Broder Van Dyke / Shutterstock)

Die Konflikte innerhalb des Spielekonzerns Activision Blizzard erreichen eine neue Qualität. Führungskräfte haben sich mit einer Mail an die Angestellten im Ausstand gewandt. Darin raten sie von einer gewerkschaftlichen Organisation ab. Ein „aktiver, transparenter Dialog zwischen Führungskräften und Mitarbeitern“ sei besser, so das Schreiben.

Game Awards in der Kritik

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Mitten in die diesjährige Verleihung der Game Awards platzte die Nachricht, dass (Ex-) Mitarbeiter:innen des Unternehmens einen Fond eingerichtet haben, um die Streikenden zu unterstützen. Gegründet hatte ihn Jessica Gonzalez bei Gofundme. Die leitende Testanalystin gab bekannt, sie werde den Publisher verlassen. Sie sagte außerdem: „Die Arbeiter haben etwas Besseres verdient, und CEO Bobby Kotick ignoriert uns weiterhin.“ Angestellte fordern den Rücktritt des CEO. Der Zeitpunkt sei nicht zufällig gewählt, schrieb die Washington Post. Game-Awards-Produzent Geoff Kneightley hatte den Mitarbeiter:innen zwar Unterstützung zugesagt, gleichzeitig aber gemeint, er wolle auch die Spiele in den Vordergrund rücken. Später fügte er hinzu, Activision Blizzard werde abgesehen von den nominierten Titeln nicht an der Veranstaltung teilnehmen.

Union-Cards auf dem Weg

Innerhalb von fünf Monaten haben Angestellte des Unternehmens nun drei Mal ihre Arbeit niedergelegt. Zunächst geschah das wegen einer Klageschrift, die dem Studio Blizzard Entertainment eine „Kultur ständiger sexueller Belästigung“ konstatiert. Zuletzt protestierten sie gegen CEO Bobby Kotick und forderten seinen Rauswurf. Aktuell befinden sich 60 Beschäftigte des Raven Studios in einem Ausstand. Sie protestieren gegen die Entlassung von zwölf Qualitätstester. Hunderte Konzernangestellte anderer Abteilungen schlossen sich den Protesten an. Im Hintergrund sollen Vorbereitungen für die Gründung einer Gewerkschaft laufen. Mehrere Mitarbeiter:innen sollen bereits ihre Gewerkschaftsausweise von der CWA (Communications Workers – das ist der Name der zuständigen Gewerkschaft) erhalten haben und einige hätten diese auch schon unterschrieben.

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Verwaltungschef macht Gewerkschaft madig

Nun wendet sich die Konzernführung über Chief Administration Officer Brian Bulatao per E-Mail an die Aktivist:innen und versucht, die Aktion zu stoppen. Zunächst heißt es darin, die Führung unterstütze das Recht, einer Gewerkschaft beizutreten – wie es das Gesetz vorsieht. Doch bevor man das verbindliche Rechtsdokument unterschreibe, solle man die Konsequenzen bedenken, warnt Bulatao wenige Sätze später. Schließlich übertrage man der CWA das Recht, ihn oder sie bei Tarifverhandlungen zu vertreten. Er schreibt weiter: „Das bedeutet, dass Sie der CWA die Möglichkeit geben, alle ihre eigenen Arbeitsbedingungen auszuhandeln.“ Ein aktiver, transparenter Dialog zwischen Führungskräften und Arbeitnehmern, auf den man schnell reagieren könne, sei der bessere Weg zur „Verwirklichung der von uns angestrebten Arbeitsplatzkultur“. Die Führung wünscht sich, zunächst die eigenen Projekte und Versprechen umzusetzen, bevor die Gewerkschaft ins Spiel kommt. Dafür scheint es jedoch schon zu spät zu sein.

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