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Activision Blizzard: Mitarbeiter:innen streiken und fordern Rauswurf von CEO Bobby Kotick

Die Vorwürfe gegen Blizzard Entertainment weiten sich nun auf den Publisher-Arm des Konzerns aus. Dessen Chef soll selbst keine reine Weste und weitere Fälle vertuscht haben.

3 Min. Lesezeit
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Der Spiele-Hersteller Activision Blizzard (Warcraft, Overwatch, Call of Duty) kommt nicht zur Ruhe. (Foto: Casimiro PT / Shutterstock.com)

Nach der Sexismus-Klage des DEFH gegen das Unternehmen kommen nun weitere Einzelheiten ans Tageslicht. Wie das Wall Street Journal berichtet, sei Activision-Chef Kotick über das Fehlverhalten einiger Männer bei Acitvision informiert gewesen. Er habe weitere Vergewaltigungsskandale nicht an den Vorstand weitergeleitet und die weithin kritisierte Reaktion auf die DEFH-Enthüllungen verfasst. Konzern-Angestellte fordern nun seine Kündigung.

2016/2017: Kotick vertuscht Vergewaltigung bei Sledgehammer

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Der Artikel thematisiert eine Reihe von Vorfällen, die sich vor fünf Jahren ereignet haben sollen. Eine Ex-Angestellte des Studios Sledgehammer (Call of Duty: Modern Warfare 3) habe Kotick darüber informiert, sie sei von ihrem Vorgesetzten 2016 und 2017 zwei Mal vergewaltigt worden. Zudem sei dazu gezwungen worden, im Büro und auf Veranstaltungen zu viel Alkohol zu trinken. Die Frau setzte demzufolge auch die Personalabteilung und andere Verantwortliche in Kenntnis, ohne dass etwas passierte. Erst nach der Androhung einer Klage kam man mit ihr und ihrem Anwalt zusammen und erarbeitete eine außergerichtliche Einigung. Kotick informierte dem Bericht nach den Vorstand weder über die Vorwürfe noch das Abkommen.

2017: Belästiger erhält bezahlten Urlaub, ein anderer wird gedeckt

Das Wall Street Journal (WSJ) führt zwei weitere Fälle auf, in denen Kotick nicht sauber agiert haben soll. Ein Mitarbeiter namens Eduard Roehrich soll eine Frau sexuell belästigt haben. Sie beschwerte sich, der Fall kam zur Untersuchung. Roehrich soll daraufhin zwei Wochen bezahlten Urlaub und eine Position an einer anderen Stelle im Unternehmen erhalten haben. Ein ähnlicher Vorwurf gegen Dan Bünting habe eine interne Untersuchung nach sich gezogen. Deren Empfehlung lautete: Dan Bünting solle gekündigt werden. Kotick schritt ein und verhinderte das.

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Auch bei Blizzard agierte Kotick zumindest unglücklich: 30 Mitarbeiterinnen sollen sich über Technik-Chef Ben Kilgore wegen sexueller Belästigung beschwert haben. Das zog zwar eine Kündigung nach sich, aber davor schrieb die Leitung noch eine E-Mail an alle Beschäftigten – also auch die Betroffenen –, die Kilgore für seine tollen Leistungen dankte. Nachvollziehbarerweise fühlte sich das für die Opfer nicht nach einem Sieg an.

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Sexismusskandal bei Blizzard: Kotick schreibt Reaktion

Nach den Enthüllungen im Zuge der DEFH-Klage reagierte Activision-Blizzard mit einer denkwürdigen Mitteilung. Die Klage sei „unbegründet und unverantwortlich“, hieß es dort, sie zeige ein „verzerrtes und unwahres Bild“. Die Kläger schmähte der Brief als „unverantwortliche Staatsbürokraten, die viele der besten Unternehmen aus Kalifornien treiben.“ Unterschieben war das Dokument von Fran Townsend, der Executive Vice President for Corporate Affairs. Das Wall Street Journal will nun erfahren haben, dass in Wahrheit Kotick das Schreiben verfasst und Townsend aufgetragen habe, es zu verbreiten.

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Das Unternehmen antwortete auf den Artikel mit einem Statement. Darin steht, er werfe ein irreführendes Licht auf Activision und dessen CEO. Auf die Fälle von Fehlverhalten sei reagiert worden. Das WSJ ignoriere eine Vielzahl von Maßnahmen, um „dieses Unternehmen zum einladendsten und integrativsten Arbeitsplatz der Branche zu machen.“ Unter Kotick seien die Null-Toleranz-Politik und weitere Verbesserungen eingeführt worden. Man werde nicht ruhen, bis man den besten Arbeitsplatz für das eigene Team geschaffen habe. Auch der Vorstand stellt sich hinter Kotick: „Wir bleiben zuversichtlich in die Führungsqualitäten von Bobby Kotick sowie in sein Engagement und seine Fähigkeit, unsere Ziele zu erreichen.“

Kotick und Activision üben sich in milden Worten

Kotick selbst wandte sich an die Mitarbeiter:innen und versicherte, ihm sei besonders wichtig, einen integrativen Arbeitsplatz bereitzustellen. „Kreativität und Inspiration gedeihen am besten in einem sicheren, einladenden und respektvollen Umfeld. Dafür gibt es keinen Ersatz“, schreibt er. Zu den bevorstehenden Arbeitsniederlegungen sagte Activision Blizzard dem Magazin Engadget: „Wir sind fest entschlossen, ein sicheres, integratives und lohnendes Umfeld für alle unsere Mitarbeiter auf der ganzen Welt zu schaffen. Wir unterstützen ihr Recht, ihre Meinungen und Bedenken in einer sicheren und respektvollen Art und Weise zu äußern, ohne Angst vor Vergeltungsmaßnahmen.“

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