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Nach Sexismusskandal: Activision Blizzard kündigt mehr als 20 Angestellten

Der Skandal hat Folgen: Blizzard entlässt und ermahnt Mitarbeiter, schult sie und investiert. Zugleich stellt das Studio die Integrität der staatlichen Ermittlungen infrage.

2 Min. Lesezeit
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Activision Blizzard steht im Fokus einer Klage wegen sexueller Belästigung. (Foto: Casimiro PT/Shutterstock)

20 Mitarbeiter hat Activision im Zuge von hauseigenen Ermittlungen entlassen. Weitere 20 wurden abgemahnt oder haben ähnliche disziplinarische Maßnahmen zu erwarten. Das hat die Geschäftsführung in einem Brief an die Belegschaft mitgeteilt. Er ist unterschrieben von Fran Townsend, der Executive Vice President for Corporate Affairs. Sie sagte zudem der Financial Times, dass man Mitarbeitern gekündigt habe, die Muster von schlechtem Verhalten aufwiesen. „Es spielt keine Rolle, welchen Rang Sie haben, welchen Job Sie haben. Wenn Sie eine Art von Fehlverhalten begangen haben oder eine Führungskraft sind, die eine Kultur toleriert, die nicht mit unseren Werten übereinstimmt, ergreifen wir Maßnahmen.“

Activision Blizzard startet Maßnahmenpaket

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Das Unternehmen kündigte in dem Brief an, das Ethik- und Compliance-Team aufzustocken. Zudem will es die Investitionen in Schulungen verdreifachen. Es nennt zum Beispiel Speaking-Up-Schulungen und solche, die darauf ausgerichtet sind, Manager zu sensibilisieren und zu befähigen, Situationen zu klären. Neue Regeln sollen zudem für mehr Transparenz im Umgang mit gemeldeten Fällen sorgen. Der Brief betont, die Firma solle nicht nur ein Ort sein, an dem Menschen gehört, sondern auch gestärkt werden. Townsend schreibt: „Wir sind entschlossen, sinnvolle und positive Veränderungen herbeizuführen, und dies ist erst der Anfang.“

Die Vorfälle waren öffentlich geworden, als eine zweijährige Untersuchung des kalifornischen Department of Fair Employment und Housing (DFEH) systematische Diskriminierungs- und Missbrauchsvorwürfe dargelegt hatte. Daraufhin protestierten (Ex-)Mitarbeiter mit einem Brief und einer Demonstration. Selbst Gamer:innen gingen in Spielwelten auf die Barrikaden.

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Einspruch mahnt Interessenkonflikt an

Der Softwarekonzern hat auf der anderen Seite bei Gericht Einspruch eingelegt. Dabei geht es darum, dass die DFEH-Anwälte wegen Interessenskonflikten abgezogen werden sollen. Die Anwälte hätten zuvor für die Equal Employment Opportunity Commission (EEOC) gearbeitet, die ihrerseits schon einmal ein Verfahren gegen Activision Blizzard angestrengt habe. Die Beklagte bezieht sich dabei auf einen Passus der Anwaltskammer, dass Anwälte, die vorher Beamten waren, keine Mandanten in Verbindung mit einer Angelegenheit vertreten dürfe, an der sie als Beamte „in erheblichen Umfang“ beteiligt waren.

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Den Konflikt mit der EEOC versucht Activision Blizzard mit 18 Millionen US-Dollar beizulegen. Das DFEH will diesen Vergleich stoppen. Das Gericht setzte auf den Einspruch des Spielekonzerns hin das Verfahren Activision Blizzard versus DFEH aus. Das Unternehmen schreibt in dem Dokument: „Ein Verstoß gegen diese Regeln (der Anwaltskammer, Anm. d. Red.) könnte nicht nur zur Disqualifizierung der beiden fraglichen Anwälte führen, sondern der gesamten Gruppe von DFEH-Anwälten, mit denen sie zusammengearbeitet haben. Es stellt auch die Integrität der zugrunde liegenden Untersuchung selbst infrage.“ Gibt der Richter dem statt, könnte die ganze Klage kippen. Am 20. Oktober findet eine Anhörung zu dem Antrag statt.

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