Die Elektroauto-Kehrtwende von Autovermieter Hertz, weitere Preissenkungen in China und Anzeichen für steigende Lohnkosten – für Tesla hätte der Start ins Jahr 2024 besser sein können. Dazu kommt auch noch das stagnierende Wachstum auf dem E-Automarkt, insbesondere auf dem wichtigen Heimmarkt USA.
Tesla-Aktie: Im Rekordtempo bergab
Kein Wunder also, dass der Kurs der Tesla-Aktie aktuell nur eine Richtung kennt: nach unten. Innerhalb der ersten beiden Wochen des Jahres hat Tesla fast 100 Milliarden Dollar an Marktkapitalisierung verloren. Von 788,9 Milliarden Anfang Januar ging es auf 689,2 Milliarden Dollar am Dienstag (16. Januar) bergab.
Die Tesla-Aktie verlor in diesem Zeitraum rund elf Prozent an Wert. Nach 228 Dollar zu Jahresbeginn stehen aktuell knapp 204 Dollar zu Buche. Zur Einordnung: Die Papiere von Tesla notierten im Sommer und Herbst 2023 mehrfach über der Marke von 250 Dollar. Ende Dezember belief sich Teslas Marktwert auf über 830 Milliarden Dollar.
Schlechtester Jahresstart der Geschichte
Laut Fortune hat Tesla damit den schlechtesten Jahresstart seiner Geschichte hingelegt. Allerdings darf dabei nicht unerwähnt bleiben, dass das Jahr 2023 eine Verdopplung des Aktienwertes gebracht hatte.
Aktuell sieht es aber kaum danach aus, dass das Kursfeuerwerk des vergangenen Jahres noch einmal wiederholt werden kann. Dem Analysten Jeffrey Osborne zufolge sei die größte Sorge der Anleger:innen, dass Tesla beim Wachstum stagnieren könnte.
E-Auto-Flaute: Marge fast halbiert
Derzeit scheint es aber auf vielen internationalen Märkten eine Delle bei den E-Auto-Verkäufen zu geben. Darüber hinaus intensiviere sich der Wettbewerb. Tesla etwa reagiert darauf mit Preisnachlässen, was die Marge von 27,9 Prozent auf 16,3 Prozent im dritten Quartal fast halbiert hat.
Zudem steige der Kostendruck weiter. Denn nicht nur, dass chinesische Anbieter wie BYD auf internationale Märkte drängen. In den USA muss Tesla seinen Mitarbeiter:innen jetzt mehr Lohn zahlen.
Autonomes Fahren und KI: Hoffnung schon eingepreist
Und: Noch immer konnte der Autobauer seine Versprechen in puncto autonomes Fahren und KI nicht erfüllen. Diese sind in den Aktienkurs aber schon eingepreist, so Beobachter:innen. Nur dadurch sei ein so hoher Börsenwert zu rechtfertigen.
Für Elon Musk bedeutet die schwächelnde Performance von Tesla an der Börse, dass der Titel des reichsten Menschen der Welt in Gefahr gerät. Denn Amazon-Gründer Jeff Bezos nähert sich mit großen Schritten.
Während Musk seit Jahresbeginn ein Minus von 23 Milliarden Dollar bei seinem Vermögen verbuchen muss, gewann Bezos 2,5 Milliarden Dollar hinzu. Noch hat Musk laut dem Milliardärsindex von Bloomberg mit seinen 206 Milliarden Dollar aber rund 27 Milliarden Dollar Vorsprung vor Bezos.