Anzeige
Anzeige
News

Sind Videospiele zu billig? Capcom-Chef plädiert für weitere Preiserhöhung

Capcom-Chef Harushiro Tsujimoto hat in einem Interview geäußert, Videospiele seien seiner Meinung nach noch zu billig, um die gestiegenen Produktionskosten aufzufangen. Damit die Branche rentabel bleiben kann, müsse es Preiserhöhungen geben.

Von Christian Weindl
2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige

Seit den Super-Nintendo-Zeiten hat sich einiges geändert. Die Kosten für Spieleentwicklung sind inzwischen deutlich höher. (Foto: Matthieu Tuffet/Shutterstock)

Der Präsident von Capcom hat laut eines Berichts von Nikkei (übersetzt von Kotaku) auf der Tokyo Game Show erklärt, Spiele seien derzeit zu billig. Eine Preiserhöhung stelle seiner Meinung nach eine „gesunde Option“ für den Markt dar. Die Erfahrung zeige, dass selbst in Krisenzeiten teure Spiele gekauft würden.

Anzeige
Anzeige

Bei den Gamer:innen dürften diese Aussagen auf wenig Begeisterung stoßen.

Steigende Entwicklungskosten machen Spiele teurer – CEOs werden trotzdem reicher

Tatsächlich haben viele Entwicklerstudios die Spielepreise bereits vor gut einem Jahr angehoben – von rund 60 auf 70 Euro. Schon damals hagelte es Kritik von den Verbraucher:innen, wobei sich der Widerstand laut Take-Two-CEO Strauss Zelnick finanziell nicht bemerkbar machte.

Anzeige
Anzeige

Capcom hingegen hatte seine AAA-Games wie Streetfighter noch zum alten Preis verkauft. Es ist gut möglich, dass das Entwicklerstudio von Dauerbrennern wie der Resident-Evil-Reihe jetzt nachzieht.

Laut Tsujimoto seien die Kosten der Spieleproduktion enorm gestiegen. Sie seien „100-mal höher“ als zu Zeiten der ersten Nintendo-Konsole. Das klingt zunächst immens, tatsächlich dürften aber sehr wenige Kosten in irgendeinem Lebensbereich mit denen vor 40 Jahren zu vergleichen sein. Damals verdiente in den USA zum Beispiel ein CEO ungefähr 50-mal so viel wie ein:e Arbeiter:in, seit dem Jahr 2000 verdienen die Chefs mehr als das 300-Fache.

Anzeige
Anzeige

Tsujimoto sieht den Auswirkungen einer Preiserhöhung gelassen entgegen. Seiner Erfahrung nach kauften Gamer:innen auch während des Börsencrashs 2008 ungehindert weiter teure Spiele. Eine Erhöhung der Gehälter für die Angestellten findet er angebracht und wichtig. Offenbar will er auch das über die höheren Spielepreise finanzieren.

Bildergalerie: 7 Games mit besonders beeindruckender Klangkulisse

7 Games mit besonders beeindruckender Klangkulisse Quelle:

Spieleindustrie in der Krise: Wie werden AAA-Spiele rentabler?

Tatsächlich hat die Spieleindustrie das Problem, dass das Entwickeln moderner Spiele immer aufwendiger und damit kostenintensiver wird. Wer zum Beispiel Top-Titel wie Red Dead Redemption 2 gespielt hat, kann nur erahnen, welche unglaublichen Anstrengungen hinter der Entwicklung eines solch komplexen Games stehen müssen.

Anzeige
Anzeige

Tatsächlich hat sich gerade bei diesem Spiel gezeigt, dass die Problematik der steigenden Kosten oftmals auf dem Rücken der Mitarbeiter:innen ausgetragen wird, die unter krankmachenden Bedingungen arbeiten mussten.

Derzeit setzen viele Spiele – zum Ärger der Gamer:innenschaft – auf Zusatzkosten für Erweiterungen, Mikrotransaktionen, Game-Passes und so weiter, um die hohen Entwicklungskosten aufzufangen. Dass diese Methoden nach einer Preiserhöhung verschwinden werden, ist äußerst unwahrscheinlich.

Trotzdem liegt das Problem auf der Hand: Wenn gute, komplexe Spiele zu teuer in der Herstellung und preislich nicht rentabel sind, hemmt das die gesamte Innovation der Branche. Die Folge ist schlechter, langweiliger Einheitsbrei.

Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Schreib den ersten Kommentar!
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige